Donnerstag, 28. Juni 2012

Es scheint auch mal die Sonne in Taipei

Da es die letzten paar Tage so richtig schön warm ist und nicht mehr den ganzen Tag regnet, suchte Molly irgendwann einen Platz in der Wohnung, wo es wenigstens noch ein bisschen Wind gibt: Mein Zimmer.


Ich habe auch mal das Spielzeug zum Rösten von Tee ausprobiert und hier sieht man links meinen selbstgerösteten und rechts den ungerösteten Tee. Natürlich schmeckt mein gerösteter Tee besser.


Und jetzt die Beweisfotos, dass es auch tatsächlich Sonnentage mit so richtig schönem blauen Himmel in Taipei geben kann.


Bei dieser doch eher seltenen Begebenheit beschlossen Molly und ich ein kleines Fotoshooting auf unserem Dach zu machen.


Neben der umliegenden Landschaft mussten das natürlich auch Springfotos sein.


Molly ist so cool.


Ach ja, kaum scheint mal so richtig schön die Sonne, kann ich kaum glauben, dass es wirklich wochenlang regnen kann.


Kurz vor unserem Abstieg in unsere Wohnung entdeckten wir dann noch dieses Herz.


Und bei so viel Sonne musste heute einfach ein Eis drin sein. Und da ich mal wieder einen anderen Laden probieren wollte, verschlug es mich nach Muzha, wo ich mir für $50 vier verschiedene Toppings auf mein Shaved Eis machen konnte. Und es gab sooooo viele Toppings zur Auswahl. Das Bild zeigt nur die eine, kleinere Theke.


Hier sieht man unten rechts noch die zweite, größere Theke.


Und hier mein Eis. Ich entschied mich für Mandeltofu, süße dicke Bohnen, getrocknete Sternfrucht und in Traubensaft eingelegtes Kokosgelee. Lecker. Ich mag so heiße Tage.


Fazit: Wassereis ist toll. Wassereis mit lustigen Sachen drauf ist super.

Dienstag, 26. Juni 2012

Teespielzeug und so

Mein Teelehrer leiht mir immer sehr viele Sachen aus. Aber dieser kleine elektrische Teeröster hier ist das bisher lustigste Spielzeug überhaupt. Denn das ist wirklich nur eine Spielerei, da man mit dem kleinen Körbchen gar keine richtig großen Mengen Tee so richtig gut rösten kann. Aber er hat mir aufgegeben mit etwas schlechterem Oolong zu experimentieren. Mal ne Stunde hier rösten und mal ne Stunde da rösten. Am Besten finde ich allerdings den schönen Teegeruch, den das Gerät durch das Rösten erzeugt. Ich würde das also eher als Raumduftmaschine einsetzen.


Ja, und dann ist heute der 26., was heißt, meine letzte Zahnbürste ist an der Reihe. Da ich vor einiger Zeit eine Viererpackung Zahnbürsten kaufte und dann feststellte, dass es ja noch genau vier Monate bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland sind, beschloss ich zum 26. eines jeden Monats eine neue Zahnbürste zu nehmen. Die Orange hatte ich mir bis zum Schluss aufgehoben, weil Mollys Zahnbürste genau die gleiche ist. In der Hoffnung, dass sie in den nächsten vier Monaten auch mal ihre Zahnbürste wechseln würde, wartete ich bis zum Schluss auf meine orange Zahnbürste. Allerdings sieht Mollys Zahnbürste noch so gut aus, dass sie nicht gewechselt werden muss. Also hilft nur: Name drauf.


Außerdem war ich heute wieder einmal auf dem Markt einkaufen. Und eins führte zum Anderen: Ich ging erst am Mittag hin, weil da das Gemüse meist preiswerter verkauft wird. Um Saima zu sehen, ging ich auch bei ihr vorbei. Ursprünglich wollte ich wirklich nur vorbeigehen und im Supermarkt noch Eier kaufen, aber sie überredete mich ihre noch verbliebenen Bambussprossen abzukaufen. 8 Stück! Immerhin schälte sie mir die kleineren schon, sodass ich die mir zu Hause gleich als Mittagessen kochen konnte. Und sie lud mich zum Teetrinken zu sich nach Hause ein. Und da ich einmal nach Maokong fahren würde, rief ich vorher beim Tempel an, um zu fragen, welche Mantous sie heute haben und ob sie mir einen gemischten Beutel zurücklegen könnten. Als ich dann kurs nach 3 ankam, um die Mantous zu holen und zu Saima zu gehen, hatten die Tempelfrauen noch so viele Fragen an mich und wollten so gerne mit mir plauschen, dass sie mich baten mit ihnen Milchtee zu trinken. Bei der Gelegenheit fragte ich, ob ich die Backstube sehen dürfte und ich konnte sogar ein paar Fotos von ihren leckeren frisch gemachten Minimantous machen.


Weil sich durch das nette Gespräch mit den Tempelfrauen meine Ankunft bei Saima eine Stunde nach hinten verschob, rief ich an und sagte Bescheid. Kaum angekommen, wurde ich damit überrascht, dass die Familie eine außerplanmäßige Teeernte hatte, einfach weil der Tee bei dem vielen Regen so gut gedieh, dass es sonst schade um die frischen Blätter gewesen wäre. Also, bekam ich ganz frisch gemachten noch ungerösteten Zwischen-den-Jahreszeiten-Tieguanyin. Auf dem Markt hatte mir Saima auch von einem Kuchen erzählt, den es im Tempel gab, den sie so gerne mochte. Leider hatte ich mir nicht den Namen gemerkt, weswegen ich dann im Tempel versuchte mit der Beschreibung von Saima den richtigen Kuchen ausfindig zu machen. Da sie meinte, dass der von ihr so gemochte Kuchen salzig wäre, kaufte ich ihr einen Currykuchen. Das klingt ziemlich komisch, war aber gar nicht so schlecht, weil der Kuchen zum Glück gar nicht salzig, aber auch nicht zu süß war.


Und hier der ganz frische, noch ungeröstete Tieguanyin. Auch wenn der sehr lecker war, muss ich doch gestehen, dass mir bei ungeröstetem Tieguanyin das gewisse Etwas fehlt. Ich mag eben lieber stärkeren Tee. Und ohne, dass ich das aussprach, gab es später noch ganz viel Lao Cha, 30 bis 40 Jahre alten Tee. Den wollten sie mir dann verkaufen. Da meinte ich, dass ich schon von meinem Teelehrer diesen Tee gekauft habe. Als Antwort bekam ich, dass mein Teelehrer gar nichts von diesem Tee wüsste. Das fand ich komisch. Später wurden mir dann sämtliche gesundheitliche Vorzüge diesen Laochas erklärt. Auch welchen Einfluss der Tee auf Inkontinenz habe. Aber so sicher bin ich mir nicht ganz. In dem etwa 10-minütigen Monolog von Saima übers Wasserlassen und dass ältere Leute manchmal Probleme haben, es bis aufs Klo zu schaffen, verstand ich vielleicht 5% von dem was sie sagte. Aber sie hatte reichlich Gestik. Alles irgendwie so im Unterleib. Innerlich lag ich am Boden vor Lachen. Äußerlich schaute ich ernst und konzentriert und nickte und sagte aaaah und ooooh und ahaaaaa.


Fazit: Hätte Saima einfach deutlich Feng Li Bing gesagt, hätte ich sofort gewusst, welchen Kuchen sie möchte.
Fazit:

Sonntag, 24. Juni 2012

Wandern am Morgen, Vapiano am Abend

Am Sonntag ging es endlich mal wieder in die Hügel Taipeis. Zwar war ich schon zwei Mal auf dem Elefantenberg, aber weiter hinten lag immer noch ein abzuholender Cache. Also mobilisierte ich Molly und Leo für ein bisschen Morgensport.


Der Aufstieg ist aufgrund der sehr vielen steilen und unregelmäßigen Treppenstufen schon schweißtreibend. Wer aber noch nicht fertig genug ist, kann sich auf dem Berg an diversen Sportgeräten so richtig austoben.


Unter Anderem gab es dort auch LKW-Reifen, die laut Molly zu einer Art Sit-up genutzt werden soll. Das musste ich doch gleich mal probieren.


Und als wir dem Weg immer weiter folgten, kamen wir in einen kleinen Garten, wahrscheinlich von einem Tempel, in dem neben einer großen weißen Guanyinstatue auch ein Steintisch mit chinesischem Schach war. Als Leo erfuhr, dass ich chinesisches Schach kann, forderte er mich heraus. Wir spielten eine ganze Weile, aber am Ende musste ich mich geschlagen geben.


Das folgende Foto ist eines meiner Lieblingsbilder von unserer kleinen Wanderung. Molly mitten in der taiwanesischen Wildnis. Und ich finde es strahlt einfach so viel Natürlichkeit aus.


Dass man vom Elefantenberg eine ganz schöne Sicht auf den Taipei 101 hat, ist weit bekannt. Aber auch mitten im Wald war er noch zu sehen.



Und nach einem kleinen Umweg und ein bisschen Warten, dass die Hütte unser wurde, fanden wir den Geocache. Da Leo erst vor kurzem aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war die Wanderung doch ganz schön anstrengend für ihn. Das tat mir so leid. Hätte ich gewusst, dass er eigentlich noch gar nicht vollkommen auskuriert ist, hätte ich ihn nicht die Berge hochgescheucht.

Und auf dem Rückweg noch ein kleines Fotoshooting von der wohl besten Stelle, um den Taipei 101 in seiner vollen Pracht zu bewundern.


Geschafft, verschwitzt, aber glücklich.


Zum Glück hatten wir alle Handtücher dabei.


Und am Abend traf ich mich mit meinen Schülern aus der Sprachgruppe, um mit ihnen zusammen zum Vapiano am Taipei 101 zu gehen.


Das war mein zweiter Besuch in einem Vapiano und ich bin immer noch vollauf begeistert. Schon seit ich wuste, dass wir zum Vapiano gehen würden, brütete ich über der Frage Nudeln oder Pizza. Als ich aber die Portionsgröße sah, war die Entscheidung gefallen. Und da wir zu viert essen waren, teilten wir unser Essen.


Da sich das Vapiano im 10. Stock des ATT for Fun befindet, hat man vom Balkon nicht nur eine tolle Sicht auf die noch belebten Straßen des Xinyidistricts, sondern auch auf den Taipei 101.


Taipeis modernstes Viertel bei Nacht. So schön es auch aussieht, es ist mir wirklich zu neu, zu modern und zu schick.


Da im Restaurant die Klimaanlage alles schön kühl hielt, ergab sich für die Kinder auf dem Balkon eine schöne große beschlagene Scheibe zum Malen.


Und zum Abschluss ein Gruppenfoto.


Fazit: Mal wieder eine richtig gute Pizza zu essen, macht glücklich.

Samstag, 23. Juni 2012

Drachenbootfest

Das Drachenbootfest ist eines der traditionellen chinesischen Feste, von denen ich schon einiges gehört habe, jedoch noch nie die Chance hatte aus erster Hand zu sehen, wie es gefeiert wird. Im Grunde gibt es 3 Traditionen, die man am 5. Tag des 5. Monats des Mondkalenders pflegt. Die erste Tradition beinhaltet das Essen von Zongzi. Das sind in Bambusblätter gewickelte Klebreisbällchen, die mit Fleisch, Pilzen und ähnlichem gefüllt sind und gedämpft werden. Mit süßer Chilisoße schmecken sie noch besser. 


Da ich mich schon so auf das Drachenbootfest gefreut habe, fragte ich im Vorhinein einige Freunde, ob sie mit mir die Festivitäten anschauen wollen. Aber wahrscheinlich war die Frage: Willst du mit mir Drachenboot angucken gehen? die falsche Frage. Denn ich erhielt nur Absagen. Es war auch die Begründung dabei, dass kein Interesse bestünde. Naja. Dann gehe ich eben alleine. Und zwar zum Dajia Park.


Da gab es eine ganze Menge Zelte und Aktivitäten. Als ich gerade ankam, war das Pfllegen der zweiten Tradition zum Drachenbootfest im Gange. Das Eierstapeln. Davon gibt es zwei Varianten. Eine, wie sie auf dem Festplatz in der ganzen Familie als Team durchgeführt wurde, beinhaltet 15 rohe Eier, die zu einem Haufen gemacht werden müssen, der nicht auseinanderfällt. Hier ein Video, dass diese lustige Aktivität dokumentiert.


Ansonsten drehte sich auch viel um Wasser und Wassersport. Da aber der Fluss von den Drachenbooten besetzt war, konnte man die anderen Wassersportarten wie Rudern, Paddeln oder auch Surfen als Trockenübung absolvieren.


Und selbst die Teilnehmer am Drachenbootrennen fanden sich noch einmal zu einer Trockenübung zusammen.


Hier ist also die dritte und überhaupt wichtigste Tradition zum Drachenbootfest: Das Drachenbootrennen.


Es gab so viele teilnehmende Teams, dass entlang des Flusses eine ganz lange Tribüne für die einzelnen Teilnehmer bereit gestellt wurden. Und ich konnte bestimmt gute 5 Minuten die Tribüne entlanglaufen, ohne ans Ende zu kommen. Es gab alle möglichen Teams: Eingeborene, High Schools, Internationale Leute, gemischte.


Das Grand Hotel als Kulisse fand ich auch ziemlich schön anzusehen.


Pro Durchgang traten vier Teams gegeneinander an. Jedes Boot hatte seine eigene Bahn und welche Mannschaft zuerst die Boje am Ende der jeweiligen Bahn erreichte, hatte gewonnen.


Es gab wirklich eine ganze Menge Besucher.


Vielleicht war der große Andrang auch auf die unzähligen Essstände zurückzuführen. Oder andersherum.


Da ich selbst auch gerne die Eierstapeltradition versuchen wollte, erlaubte mir Molly ihr letztes verbliebenes Ei zum Spielen zu nehmen. Das Ziel ist es das rohe Ei hochkannt hinzustellen. Natürlich klappte das nicht, weil das Ei immer zur Seite rollte. Da musste ich die Fußbodenfuge zur Hilfe nehmen. Zunächst meinte Molly, dass das auch zählen würde, später bezichtigte sie mich allerdings des Schummelns.


Und am Abend traf ich mich mit meinen Klassenkameraden aus dem zweiten Semester, da Kana schon am Montag nach Hause fliegt. Zunächst hatten wir vor, in ein vietnamesisches Restaurant zu gehen. Das hatte aber zu. Dann wollten wir zum überteuerten Thailänder. Der war voll. Dann wollten wir zum Ninjarestaurant. Zu. Also ging es das einzige noch offene Restaurant in der kleinen Gasse.


Leider war das Essen für eine letzte Zusammenkunft zu schlecht. Entweder koche ich zu gut oder es war wirklich einfach nur mies. Trotzdem war es schön, Kana noch einmal verabschieden zu können. Sie hatte eigentlich vor im Sommer noch nach Deutschland zu fliegen, leider haben sich ihre Reisepläne aber geändert und sie wird wohl erst nächstes Jahr kommen können. Ich sagte zu ihr, dass sie, egal ob wir weiterhin Kontakt haben oder nicht, sich unbedingt bei mir melden soll, wenn sie nach Deutschland kommt. Ich hoffe, dass sie das macht.


Fazit: Ich bin froh, auch alleine die Festivitäten angeschaut zu haben. Aber mit Begleitung wäre es bestimmt noch schöner gewesen.

Aboriginal Museum und ein paar Leckerbissen vom Markt