Samstag, 2. Juni 2012

Taidong mit Sieun

Nach dem Tag in Hualian freute ich mich schon so richtig auf Taidong, weil das endlich Neuland sein würde. Weiter im Süden. Und der Tag sah schon am Morgen sehr vielversprechend, wie ich fand. So schöne Wolken. Das ist zwar noch der Bahnhof in Hualian, aber wie ich finde, ist das trotzdem ein sehr schönes Foto.


Auf unserer Reise aßen wir ganz schön oft im 7-11. Aber dadurch lernte ich auch wieder ein paar neue Getränke kennen. Wie zum Beispiel diese Sesamnussmischung. Sehr lecker. Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht.


Zwar hatte der Wetterbericht für Taidong am Freitag noch viel schlechteres Wetter als für Hualian am Donnerstag angesagt, aber glücklicherweise ging die Prophezeiung nicht in Efüllung.


Ankunft in Taidong.


Da ich für die Reise auch ein paar Caches vorbereitet hatte, in Hualian aber irgendwie keine richtige Chance zum Finden sah, nahm ich das in Taidong sofort mit Erfolg in Angriff. Da der neue Bahnhof von Taidong etwas außerhalb der Stadt ist, sieht es von der Wieso, wo der Cache war, ganz schön weit weg vom Schuss aus. Aber so schön.


Und dann sahen wir einen Fahrradverleih von Giant. So lange schon wollte ich mal Giantfahrräder ausleihen, aber die waren immer ziemlich teuer. Aber hier, in Taidong, bezahlt man unter der Woche nur $100 NTD pro Ausleihe! Der Wahnsinn! Sieun fragte den Mann von der Ausleihe, aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen, nach einem Motorradverleih, aber glücklicherweise konnte er ihr dazu auch keine Auskunft geben. Und so bekam ich meinen Willen. Yeah!


Es gab eine schöne 20km Rundfahrt um und in Taidong und die nahmen wir in Angriff. Da ich allerdings keinen Maßstab auf der Karte ausfindig machen konnte, fuhren wir erst einmal etwas falsch. Also, voll in die Pampa.


Und Sieun machte komischerweise schon sehr schnell schlapp. Da war noch nicht mal ein richtiger Berg und sie schob schon ihr Fahrrad! Ich dachte, ich seh nicht richtig. Da erzählt sie im Unterricht, dass sie gerne Fahrrad fährt und dass sie letztes Jahr mit ein paar Freunden eine Inselumrundung auf irgendeiner koreanischen Insel gemacht hat und jetzt schiebt die bei minimaler Steigung doch tatsächlich ihr Fahrrad.


Ich dagegen war voll in meinem Element. Schön schnelles Rad, tolle Landschaft, Weite. Aber nach einem Fahrradtausch und einem kommenden wirklich steilen Anstieg musste ich dann doch zugeben, dass wir uns offensichtlich verfahren haben.


Also ging es zurück und die Straße entlang in die Stadt. Das Lustige an den Straßen in Taidong war, dass sie unheimlich breit und weit und gerade sind. Links und rechts weite Felder, am Horizont ein paar Berge und sehr fotogene Wolken. Wir schmierten uns bei jedem Stopp, also so alle halbe Stunde oder Stunde, neu mit Sonnencreme ein.


Und wieder einmal ein 7-11. Aber ich hatte das Gefühl, dass es Sieun nach dieser Rast wesentlich besser ging. Denn ab da gab es kaum noch Probleme.


Nach kurzer Zeit fanden wir dann auch den richtigen Fahrradweg und folgten nun unserer ursprünglich geplanten Route.


Das interessante an dem Radweg war, dass es früher mal eine Zugstrecke war und die Gleise in den Fahrradweg eingebaut worden sind.


Als Kompensation für das Verfahren am Anfang habe ich Sieun ein Eis versprochen. Natürlich nicht irgendein Eis, nein, Mangoeis!


Mangoeis mit Mango und Melone. Und da Sieun und ich taiwanesische Mango so sehr lieben, haben wir nachdem wir das Obst runtergegessen hatten, noch eine Portion nur Mango bestellt.


Und dann ging es weiter den Fahrradweg entlang durch kleine Gässchen mit kleinen alten Häusern.


Und dann war Sieun überglücklich. Denn urplötzlich war da das Meer.


Das weite weite Meer, ein langer Strand, übersät mit Treibholzresten. Sieun meinte, sie hätte noch nie einen so gruseligen Strand gesehen. Sie fand die Holzstücke ziemlich komisch.


Aber diese Wolken! Da hinten braute sich auch schon langsam der Regen zusammen. Aber glücklicherweise regnete es bis zu unserer Abfahrt nicht.





Ich finde auch den Sand am Strand sehr interessant. Bei diesem Foto meinte Sieun nur, dass sei voll eklig. Auf meine Frage warum, meinte sie, der Sand sei so dreckig. Hm. Fand ich jetzt nicht. Aber klebrig ist der Sand!


Dieses Häuschen mit etwas seltsamer Bemalung lag auch am Fahrradweg.


Das soll ein fließender See sein. Sieht aus wie ein Fluss, ist aber ein See.


Das war für mich mit die tollste Sicht auf der ganzen Fahrradtour. Die Berge im Hintergrund, die breite Straße, das Meer zur rechten und der fließende See zu linken Seite. Das ist Freiheit für mich!


Auf der Höhe ungefähr sah ich dann auch meine zweite taiwanesische Schlange, aber da die noch schneller als die Kobra weg war, konnte ich wieder kein Foto machen.


Und bei der Rückgabe der Fahrräder stellte ich dann fest, dass mein Portemonaie weg war. Ich dachte wirklich, ich würde es nie wieder sehen. Aber nach etwas Überlegen muss es wohl im Eisladen sein. Und so half der Mann vom Fahrradverleih, die Telefonnummer vom Eisladen ausfindig zu machen. Zum Glück hatte ich den Laden schön im Detail fotografiert. So konnte der Mann von der Ausleihe wirklich bei einem benachbarten Teeladen anrufen und mein Portemonaie ausfindig machen. Also schwang ich mich noch einmal auf das Fahrrad und flitzte so schnell es ging hin. Tatsächlich war da mein Portemonaie! Und es war noch alles drin!


Völlig geschafft, aber überglücklich warteten wir dann noch bis zur Abfahrt.


Für Proviant hatten wir auch gesorgt, mal wieder im 7-11.


Und der Zug hatte im Abteil sogar so einen lustigen Kreisbogen.


Fazit: Ich liebe Taidong!

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