Samstag, 2. Juni 2012

Hualian mit Sieun

Am Donnerstag war es soweit, ein Zweitagesausflug zusammen mit Sieun stand an. Und da sie noch nie in der Tarokoschlucht war, war das unser erster Halt auf dem Plan.


Im Voraus hatten wir schon unsere Zugtickets gekauft. Von Taipei nach Xincheng, von Hualian nach Taidong und von Taidong nach Taipei.


Die Zugfahrt von Taipei nach Xincheng dauerte ungefähr 3,5h. Was ich besonders an der Strecke mag ist die schöne Aussicht. Zuerst gab es schöne knallgrüne Reisfelder, später das Meer zu sehen. Aber auch sehr interessant war Sieuns Mundschutz. Den trägt sie nicht etwa, weil sie erkältet ist, sondern weil die Klimaanlage im Zug so trocken ist.


Und da sind wir auch schon in Xincheng angekommen.


Da ich vor genau 6 Monaten schon einmal mit Bea in der Tarokoschlucht war, wusste ich schon, dass die öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort nicht gerade zahlreich sind. Deswegen entschlossen wir uns auch schon früh dafür, ein Taxi zu nehmen. Aber erst einmal brauchten wir was zu essen und liefen daher die lange Straße ins Nichts zum nächsten, und vorerst auch letzten, 7-11. Auf dem Weg dahin kamen wir an einigen Obstbäumen vorbei. Unter anderem auch an diesem Mangobaum.


Auf gehts!


Also nahmen wir uns dann ein Taxi, verhandelten einen Preis von $2200 NTD für 5h rumfahren und Absetzen in Hualian. Der erste Halt war am Eingangstor vom Nationalpark.


Nun ist diese Art von Reisen, also mit Taxi von einer Sehenswürdigkeit zu nächsten kutschiert zu werden, überhaupt nicht mein Fall, aber da ich schon einmal vor Ort gewesen war und daher das meiste schon gesehen hatte, war es mir in dem Sinne auch relativ egal.


Außerdem gibt es in der Schlucht eigentlich kaum eine praktischere Art herumzukommen. Hier sieht man den Anfang des Shakadangtrails, den ich mit Bea schon gelaufen war.





Auch in Taroko gibt es große gelb-schwarze Spinnen. Aber die sind ganz anders als die auf Maokong. Sehen aber trotzdem irgendwie gruselig aus.


Als Sieun und ich diese Hängebrücke sahen, fragte wir den Fahrer, ob man da lang gehen könne. Aber er meinte, man braucht dafür eine Erlaubnis. Denn das ist ein 7-stündiger Wanderweg.


Das ist ein Stück der Schwalbengrotto. Aufgrund von Wetterbedingungen und Steinschlaggefahr war sie nur zu einem minimalen Teil begehbar.


Würde man die gesamte Schwalbengrotto durchlaufen, würde man aus dem linken Tunnel herauskommen.


Und an der Schwalbengrotto gab es wirklich sehr viele Schwalben. Nicht nur diese Skulptur.



Ich liebe taiwanesische Hinweis- und Verbotsschilder. Unter dem Verbot hier sein Geschäft zu verrichten gibt es sogar eine Auflistung der nächsten Toiletten.





In Tianxiang, wo ich mit Bea zwei Nächte übernachtet hatte, besuchten wir dann auch den dortigen Tempel.


Und auf dem Tempelgelände gab es auch einen kleinen Turm mit Wendeltreppe. Der Trick der Treppe ist, dass es zwei Treppen jeweils parallel zueinander nach oben führen.


Die Aussicht vom Turn.






Die Innenhalle des Hauptgebäudes des Tempels. Dort zeige mir Sieun, wie man in Korea in einem buddhistischen Tempel beten würde. 


Und nach dem längeren Aufenthalt in Tianxiang bot uns unser Fahrer an, einen kleinen sehr kurzen Wanderweg zu laufen. Aber Sieun wollte nicht. Da ich den Weg aber auch schon mit Bea gelaufen war, war es auch nicht so schlimm für mich.


Als nächstes ging es dann nach Boluwan. Das ist ein Ort mitten in der Walachei, wo es einen ziemlich großen Holzkomplex zum Übernachten gibt. Richtig schick. Und angeblich auf traditionelle Art der ansässigen indigenen Völker. Aber so richtig authentisch kam mir das irgendwie nicht vor.


Aber es gab ganz viele Stempel. Nur für Sebastian stempelte ich eine Karte komplett voll. Als ich fertig war, sah ich das Hinweisschild, dass man nicht die kostenlosen Prospekte zum Stempeln nehmen solle, sondern sich für $20 NTD ein Stempelheft kaufen soll.


Die letzte Station vor Hualian war der Eternal Spring Shrine. Aber da das Wetter wirklich sehr bescheiden war, es unheimlich viele Touristen da gab und ich den Weg mit Bea schon gegangen war und Sieun sowieso keine Lust zu laufen hatte, blieben wir nur etwa 10 Minuten da.



In Hualian ließen wir uns vom Taxi bis direkt vor das Hostel fahren. Dort angekommen, quatschte ich gleich munter auf Chinesisch los und die Rezeptionisten waren erst einmal voll baff. Später unterhielt ich mich dann aber mit dem Inhaber und er konnte uns ein paar nette Orte in Hualian empfehlen. Wo wir zum Beispiel lecker Abenbrot herbekommen. Als ich ihm erzählte, dass ich gerne Tee mag und sogar einen Teelehrer habe, schenkte er mir sogar ein ganzes Päckchen Tee. Als ich das Sieun zeigte, rollte sie nur leicht genervt mit den Augen.


Aber der Ort zum Abendessen war für uns beide was Tolles. Es war ganz einfach Baozi und Jiaozi und dazu Suppe, aber es war wirklich sehr billig und lecker. Und auch ohne die Suppe hätte es locker gereicht. Denn wir hatten beide nicht damit gerechnet, dass die Xiao Long Bao so groß sind.


Die Straße, in der wir gegessen haben.


Und dann machten wir einen kleinen, sehr umwegreichen Spaziergang durch Hualian. Und irgendwann kam eine Straße mit sehr vielen Obstständen, vollgepackt mit Riesenmelonen.


Später kamen wir an einem sehr kleinen, sehr interessanten Laden vorbei. In dem Laden gab es ganz viele aus Fimo gefertigte Modelle. Der Ladeninhaber schaffte es sogar einen Nachtmarktstand, einen Obststand, eine Bäckerei und dergleichen bis ins kleinste Detail nachzustellen.


Im Hostel waren wir die einzigen Gäste. Wahrscheinlich lag das auch einfach daran, dass wir unter der Woche da waren.


Und hier eine kleine Auswahl an Gesichtspflegeprodukten, die Sieun für 2 Tage mitbrachte. Die andere Hälfte war gerade in Benutzung!


Was uns auch dazu brachte, genau dieses Hostel zu wählen, war das Angebot, dass Frühstück im Preis enthalten sei. Am Abend zuvor wurde uns schon gesagt, dass es sich dabei um Sandwiches handelt. Aber irgendwie hatte ich mir die Sandwiches doch ein bisschen liebevoller vorgestellt.


Zum Abschied vom Hostel noch ein gemeinsames Foto. Denn an der Wand zu den Schlafsälen konnte man eine Galerie der vorigen Gäste bewundern. Vielleicht hängen wir da auch bald dran.


Fazit: Den Spaziergang am Abend durch die Stadt habe ich wirklich gebraucht. Auch wenn uns beiden am Ende ganz schön die Beine wehtaten.

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