Montag, 28. November 2011

Spontaner Zooausflug

Da wir noch keine Zugtickets nach Taroko hatten und die nach der Erfahrung vor einer Woche doch schon im Voraus gekauft werden sollten, machten Bea und ich uns auf, Tickets zu kaufen und landeten dann im Zoo. Das kam daher, dass ich mir einen Bubbletea gekauft hatte, wir gleich in den Bus sprangen, wo ich nicht trinken darf, und an der MRT Station rauskamen. Eigentlich wollten wir dann auch schon mit der MRT weiter fahren, als ich meinte, dass ich immer noch meinem Bubbletea habe und den nicht mitnehmen könne. Da meinte Bea, es sei doch eigentlich ein schönes Wetter für den Zoo. Und da ein Zoobesuch für uns Studenten eh nur 30$ kostet, beschlossen wir mal in den Zoo zu gehen. Schon gleich nach dem Eingang gab es für Bea die ersten Vögel: Flamingos.


Aber auch ich kam durchaus auf meine Kosten. Denn während wir sprichwörtlich durch den gesamten Zoo liefen, um den neuangekommenen japanischen Kranich zu besuchen, fanden wir auch ein paar Tierchen, die sich reiten ließen.


Das ist der Kranich. Ganz allein in einem riesigen Gehege. Aber schon nach ein paar Minuten war nicht er mehr die Hauptattraktion, sondern Bea, wie sie zeichnete.


Die eine Familie, aus Mama und zwei Töchtern bestehend, wollte gar nicht mehr von ihr weichen. Und vor allem die kleinere Schwester bat Bea dies zu zeichnen, und das zu zeichnen. Und sie fragte auch, warum ich nicht zeichne. Als ich antwortete, dass ich das nicht so gut kann wie Bea, gab sie sich damit nicht zufrieden und meinte, ich solle gefälligst üben.


Nachdem wir schon fast 2 Stunden im Zoo verbrachten und demnach immer noch keine Zugtickets hatten, machten wir uns langsam aber sicher auf den Rückweg. Aber das Reptilienhaus musste dabei noch auf jeden Fall mitgenommen werden.


Da gab es dieses interessante Schild. Beas Interpretation: Man darf nicht als Sherlock Holmes verkleidet Schildkröten mit dem Regenschirm schubsen.


Und dann schafften wir es doch irgendwann zum Bahnhof und kauften ohne Probleme unsere Zugtickets nach Xincheng, dem nächsten Bahnhof zur Tarokoschlucht.


Am Abend dann kam Alex vorbei und sorgte dafür, dass meine Haarpracht ordentlich dezimiert wurde. Im Grunde hat sie wirklich gute Arbeit geleistet, aber da ich der Meinung bin, dass doch noch etwas Feinschliff sein muss, werde ich sobald wie möglich doch noch einen Friseur aufsuchen. Erst dann gibt es offizielle Bilder.


Ich hatte mein Glück mit der Steuerlotterie bereits probiert. Aber was Molly an Geschützen auffuhr, war ja schon eine ganz andere Liga. Trotz ihres Berges an Quittungen konnte aber auch sie keinen einzigen Treffer verzeichnen.


Fazit: Mein Englisch ist noch nicht so gut, dass ich ohne Probleme erklären kann, dass der Haarschnitt ok ist, aber eben noch ein bisschen Feinschliff braucht.

Sonntag, 27. November 2011

Teemuseum, ich komme

Heute stand ich schon sehr früh auf, weil es für mich heute auf Einfrauexkursion ging. Denn schon lange wollte ich so gerne in das Teemuseum nach Pinglin. Aber immer, wenn ich das meinen Freunden vorschlug, fanden die Ausreden oder meinten, sie hätten wirklich gar kein Interesse daran. Das hindert mich aber nicht davon, trotzdem dahin zu fahren. Da es keinen direkten Bus von meinem Zuhause nach Pinglin gibt, nahm ich zuerst einen Bus nach Xindian.


Dort war ich mit Mama und Papa schon gewesen, als wir dort Zwischenstopp auf dem Weg nach Wulai waren.


Im Grunde sah alles noch so aus, wie vor einer Woche, aber diesmal war es heller Tag und noch relativ früher Morgen, sodass ein ziemlich geschäftiges Treiben um den Busbahnhof war.


Gegen 11 glaub ich, kam ich in Pinglin an und dort lagen diese Hunde vor dem Teemuseum.


Das Teemuseum an sich war ein traditionelles Gebäude ähnlich einem Dreiseitenhof. Das ist der Eingang zum eigentlich Museum vom Innenhof betrachtet. Angeblich soll das das größte Teemuseum der Welt sein. Aber so groß war es eigentlich gar nicht. Daher erlaube ich mir den Schluss, dass es wahrscheinlich nur sehr wenige andere Teemuseen gibt.


Spätestens als ich das Museum betrat, wurde mir klar, dass es wirklich die beste Idee gewesen war, alleine hierher zu kommen. Denn kaum sah ich auch nur das Zeichen und ich war in meinem Element.


Der gesamte Eingangsbereich widmete sich zunächst der botanischen Klassifikation von Tee, der historischen Klassifikation und den diversen modernen Klassifikationen, sowie den Sorten und dem Anbau. Ich habe mir noch nie zuvor in einem Museum selbstständig Notizen gemacht. Aber hier notierte ich mir wirklich sehr viel. Und viele Leute, die an mir vorbeikamen, schauten etwas komisch. Eine meinte sogar: Ach, Hausaufgaben? Ich lächelte nur.


Das Untergeschoss widmete sich der kulturellen Bedeutung von Tee. Wie zum Beispiel Tee als Symbol der Ewigkeit in der Hochzeitszeremonie eine große Rolle spielt, auf der anderen Seite aber auch für die Taoisten ein zentrales Element ist, weil irgendein wichtiger Typ mithilfe von Teeblättern 9 Jahre wach bleiben konnte und meditieren konnte. Für mich war vor allem auch die Zusammensetzung des Teesets interessant und so notierte ich mir da sämtliche chinesische Bezeichnungen, damit ich irgendwann ein echt taiwanesisches Teeset zusammen stellen kann. Denn es ist ein wenig anders als Gong Fu Tea, wie ich es in Foshan kennen gelernt habe.


In dem Museum brachte ich fast 2 Stunden zu und so war ich danach ziemlich hungrig. Zum Glück war ich exkursionsmäßig gut vorbereitet und hatte mir meine Lunchbox mit lecker Sushi aus Vollkornreis gefüllt. Außerdem gönnte ich mir noch eine kleine Packung Bao Zhong Eis. Bao Zhong ist ein Oolong, der vorrangig in Pinglin und Umgebung angebaut wird. Das Eis war nicht schlecht, aber Matchaeis ist dann doch eher mein Fall.


Hinter dem Teemuseum gab es noch einen ziemlich großen Garten. Allerdings bin ich mir nach wie vor nicht sicher, ob der nun zum Teemuseum gehörte oder ob das schon eine Art öffentlicher Park war. Auf jeden Fall gab es dort neben ganz vielen Statuen von, wahrscheinlich Gelehrten, sehr viele Camellien.


Und hier der Beweis, dass Tee in vieler Hinsicht wirklich sehr sehr schön sein kann. Dort gab es wirklich Camellien in allen möglichen Farben. Weiß, rot, rosa, rot-weiß. Was Rosengärten in Deutschland sind, sind Camelliengärten in Taiwan. Außerdem habe ich dieses Foto eigentlich nur für Sebastian gemacht. Denn diese Blüte ist megamathematisch!


Und auch das Foto ist eigentlich ein kleiner Insider. Denn das Wasser sah wirklich so aus! So türkis! Und so klar!


Und das hier war die Stelle, an der ich versuchte einen Cache zu finden. Das war ein Geländer auf dessen Säulen kleine metallene Teekannen. So süß. Und hätte ich den Cache versteckt, hätte ich ihn definitiv versucht irgendwie in so einen Teekanne zu bekommen oder in eine zu verwandeln. Vielleicht war das ja auch so, aber ich wurde einfach nicht fündig und wusste auch nicht so recht, was ich nun machen sollte. Da gab ich auf.


Neben dem Teemuseum bemerkte ich in Pinglin auch sehr schnell die goldene Guan Yin Statue. Und da ich nicht so recht wusste, was ich noch so machen könnte, spazierte ich einfach nur herum und besuchte die goldene Madam. Dieses Foto ist eigentlich mein Lieblingsfoto heute.


Und hier sieht man Tee, Betelnusspalmen und Gräber. Das sind keine kleinen Tempel. Das sind Familiengräber. Ich habe schon öfters welche auf Feldern gesehen.


In Pinglin gab es auch eine traditionelle Straße, wo allerdings nicht allzu viel los war. Ich kann mir aber auch irgendwie nicht die großen Touristenmassen da vorstellen. Aber nett wars trotzdem, weil die Lampen als Teekannen verziert waren.


Und nachdem ich dann meinte, Pinglin gesehen zu haben, fuhr ich wieder nach Xindian und gönnte mir eine ziemlich große Schüssel shaved ice mit Erdbeersoße. Das ist einfach nur kleingehackter Eiswürfel, aber mit Erdbeersoße. Ich liebe das Zeug.


Dieses Foto machte ich aus dem Bus auf dem Weg nach Hause. Denn auf Autodach von diesem Auto vor einem Gebrauchtwagenhändler war ein Schild, dessen drei Zeichen ich kenne, aber deren gemeinsame Bedeutung ich noch nicht gecheckt habe: Frau gebrauchen/brauchen Auto. Ich fragte mich, ob das die Kennzeichnung für solche Autos ist, die entweder früher von Frauen gefahren wurden oder besondern für Frauen geeignet sind. Und wenn dem wirklich so wäre, würde ich mir überlegen, dass das ganz schön gemein ist.


Fazit: Tee ist meine Welt!

Mein Leben an der Uni - DER FILM


Unser Video ist fertig! Es hat total viel Spaß gemacht. Danke Hilary! Und Danke Bea für die süße Mini-Elisa. Und Danke Eri für den Dorm!

Lasst euch nicht von meiner komischen Stimmer im Monolog abschrecken und votet für uns! Und schaut das Video ganz oft an. Sobald es zu Ende ist, am besten noch mal von vorne starten.

Samstag, 26. November 2011

Reisepläneschmiedenspaziergang

Da meine Nacht etwas durcheinander war und ich nicht so gut geschlafen hatte, habe ich den Tag ganz gemütlich angefangen und erst einmal ein bisschen organisatorisch hier und da was gemacht. Gegen 14.30 Uhr traf ich mich dann mit Bea zum gemeinsamen Besprechen unserer Woche. In diesem Zusammenhang schenkte ich ihr auch einen Adventskalender, worüber sie sich wirklich sehr freute. Ich soll meiner Mama einen ganz lieben Gruß und ein großes Dankeschön ausrichten.


Da Bea noch nicht gegessen hatte, wollte sie sich was in der Bäckerei holen. Und da gab es dieses Brot, welches einfach so deutsch aussah. Wie Vollkornbrot, mit Leinsamen außen. Und da es für sie allein zu groß war und ich es unbedingt probieren wollte, teilten wir es uns. Als wir es dafür auseinanderbrachen, stellte sich heraus, dass es mit Taro gefüllt war. So viel zum deutschen Aussehen.


Zusammen spazierten wir über den Campus und da bemerkten wir, dass auf dem Sportplatz sehr viele Kinder waren. Was ich aber am lustigsten fand, war, dass das Weitsprungfeld kurzerhand zum Sandkasten wurde.


Das Ziel unseres Spazierganges war ein auf der Karte der Uni eingezeichneter Teich. Den fanden wir auch ziemlich schnell und stellten fest, dass dieser Teich ein ziemlich vernachlässigtes grünes Fleckchen war. Aber im Teich gab es eine ganze Menge Fische, die Bea mit dem Brot fütterte. Ich spendierte den Fischen auch ein bisschen Pandaboba.


Direkt am Teich wuchs auch eine Art von Bambus, die gelbes Holz hatte, dass aber von grünen Streifen durchzogen war und im ersten Moment aussah, wie angemalt.


In einem anderen Tümpel sahen wir ganz viele Kaulquappen. Ich mag Kaulquappen. Das Wort ist cool und die Viecher sind voll süß.
Auf der Terrasse vom 7-11 auf dem Bergcampus besprachen wir dann unsere Reise und beschlossen, einen 3-Tagesausflug zur Tarokoschlucht zu machen. Das wird cool. Ich freu mich schon sehr drauf, mit Bea zusammen zu verreisen.


Am Abend spazierte ich dann auch noch ein wenig durch mein Viertel und entdeckte in einem Supermarkt endlich Kokosfett, sodass dem kalten Hund für Airi nun nichts mehr im Wege steht. Das ist doch mal eine super Nachricht. Denn jetzt kann ich mein Versprechen einlösen und ihr einen echten Deutschen Kuchen zum Geburtstag schenken.


Und dann probierte ich etwas, was mir meine Klassenkameraden einmal vorgeschlagen haben: Marshmallows in die heiße Schokolade tun. Die schmelzen da nämlich. Und da ich hier nur Sojamilch trinke, machte ich mir Sojamilchkakao und schmiss dann die gesamte Packung Marshmallows da rein. Sehr lecker.


Fazit: Ich spaziere viel und lande am Ende immer in irgendeinem Supermarkt

Freitag, 25. November 2011

Die Steuerlotterie

Heute begann ich meinen Tag mit dem Experiment schwarze Sojamilch selbst zu machen. Bereits in Deutschland hatte ich erfolgreich normale Sojamilch machen können. Allerdings hatte ich da auch einen Blender zur Verfügung. Der fehlt mir hier. Und deswegen versuchte ich die doch ziemlich harten schwarzen Sojabohnen mit einem Kartoffelstampfer klein zu kriegen. Es glückte nur teilweise.


Und geschmacklich war meine Sojamilch wirklich nicht so gut. Es schmeckte doch alles sehr bohnig. Schade. So viel Aufwand für nichts.


Dann war heute der letzte Schultag in meinem ersten Sprachsemester. Und da wir gestern schon die Abschlussprüfung geschrieben haben, bekamen wir heute schon die Ergebnisse. Ich habe im schriftlichen Teil 94% und im mündlichen 93% geschafft. Und auch, wenn ich damit nicht Klassenbeste bin, bin ich doch wirklich sehr zufrieden. Das ist doch ein Ergebnis, dass sich sehen lassen kann. Zum Abschluss des Semesters schauten wir heute ein Video. Es war eine Trickfilmvariante von der chinesischen Variante Romeo und Julias. Sozusagen. Es geht um ein Paar, dass sich total liebt, aber aufgrund der Hochzeitspläne der Eltern nicht zusammen sein kann. Dann stirbt er und sie ist ganz traurig, sodass sie sich wünscht, dass er sie mit zu sich in den Himmel nimmt. Am Ende werden dann beide Schmetterlinge. Das wäre jetzt die ultraschnelle Variante. Doch in Trickfilmlänge dauerte es 2h. Und da das doch extrem kitschig und teilweise wirklich zu kindisch war, fand ich das jetzt nicht so die Wucht. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich von unserem letzten gemeinsamen Tag etwas mehr erwartet hatte. Und da unsere Lehrerin leider immer noch krank ist, hatten wir eben wieder diese Vertretungslehrerin, bei der unsere gesamte Klasse wirklich sehr komisch ist. Keiner will wirklich was sagen. Und dann kam auch noch eine andere Klasse dazu und das einzige, was wir mit denen gesprochen haben, war zu sagen, woher wir kommen. Da die andere Klasse auch noch eine Lehrerin mitbrachte, hatten wir am Ende zwei Lehrerinnen, die mit uns sprachen, als seien wir Kleinkinder. Das nervt mich schon irgendwie, weil ich der Meinung bin, dass unsere Lehrerin mit uns eigentlich ganz normal spricht und uns daher nicht die ganze Zeit dieses Gefühl vermittelt, wir würden kein Chinesisch verstehen.

Nach dem Unterricht traf ich mich wieder mit Hilary, damit ich ihr meinen eingesprochenen Monolog geben konnte, sodass unser Video schon bald bald bald komplett fertig ist. Sobald unser kleines Meisterwerk vollbracht ist, müsst ihr es alle ganz oft anschauen und dafür stimmen, sodass wir hoffentlich gewinnen.
Und dann traf ich mich heute auch seit langem mal wieder mit meinem Sprachpartner in der Bibo. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Leute gegen 18.30Uhr an einem Freitag noch neben Chang Kai Shek sitzen und Hausaufgaben oder andere Sachen machen. Da war auch ein Typ, der die ganze Zeit ziemlich laut Musik auf seinem Laptop hörte und so die gesamte Eingangshalle unterhielt. Ich fand das nicht so lustig. Traute mich aber auch nicht, etwas zu sagen.

Und dann spazierte ich noch ein bisschen, bevor ich nach Hause ging und kaufte mal Klebreismehl und probierte so kleine Klebreismehlbällchen aus. Das war wirklich ein ganz einfaches Rezept. Nur wollte das mit der Füllung nicht so recht klappen, sodass ich die Dinger dann einfach in die Sesamsoße tunkte.


Und dann ist heute endlich DER Tag. Der Lotterietag. Denn jede Einkaufsquittung hier hat eine Nummer, die am 25. jeden ungeraden Monats ausgelost wird. Und da heute der 25.11. ist, wird heute für September und Oktober ausgelost. Es gibt eine 8-stellige Nummer, welche als Sonderpreis mit 2.000.000$ dotiert ist und weitere Preis mit anderen Nummern, die jeweils von 200.000$ bei 8 richtigen Ziffern bis zu 200$ bei 3 richtigen Ziffern reichen. Leider habe ich keine passende Quittung. Aber vielleicht habe ich beim nächsten Mal mehr Glück, da ich da schon wesentlich mehr Quittungen habe.


Fazit: Wie schnell der Sprachkurs verging vermag ich immer noch nicht so richtig zu glauben.

Donnerstag, 24. November 2011

Endlich wieder Kochdonnerstag

Heute habe ich ziemlich lange überlegt, wie ich meine noch verbleibenden Zutaten für meine Lunchbox kombinieren kann. Am Ende kam heraus: zwei sushiähnliche Reisrollen gefüllt mit Vollkornreis, Hirse und Gurke, frische Gurke und frische Möhre und Enokitakepilze mit Tomate und Ei.


Da das Sprachkurssemester so gut wie zu Ende ist, war heute Prüfungstag. Und da waren wir alle ganz schön aufgeregt. Zum Einen, weil es eben die Semesterendprüfung ist und zum Anderen, weil wir nicht bei unserer gewohnten Lehrerin die Prüfung hatten, sondern bei unserer Vertretung, die uns immer noch nicht so ganz geheuer ist.


Und während wir uns noch ein bisschen vorbereiteten und einzeln in die mündliche Prüfung gingen, schrieben wir alle einen kleinen Gruß auf die Genesungskarte für unsere Lehrerin. Natürlich auf Chinesisch. Das Grüne am Henkel habe ich geschrieben.


Meine Prüfung war echt nicht schlecht. In der mündlichen Prüfung habe ich darüber erzählt, wie wir in Deutschland Weihnachten vorbereiten und dass wir Adventskalender haben. Das fand die Lehrerin ganz interessant und sie meinte, ich hätte alles sehr natürlich rübergebracht. Das hat mich doch schon ziemlich gefreut.

Als ich nach dem Unterricht gemeinsam mit Alex und Airi aus dem Gebäude kam, sahen wir ganz viele Bienen an dieser Bank. Also direkt an der Bank saßen ganz viele kleine Bienen, die lustig mit dem Popo wackelten und davor schwirrten ein paar größere Exemplare hin und her. Ob da jetzt der Bienenstaat unter der Bank wohnt oder so, weiß ich allerdings nicht, da ich mich nicht wirklich näher herangetraut habe.


Airi kam heute gleich nach dem Unterricht mit zu mir und da sie schon eine ganze Weile schon nicht mehr bei mir gewesen war, zeigte ich ihr erst einmal die vielen Sachen, die Mama und Papa mitgebracht hatten. Darunter waren auch die Adventskalender und sie durfte sich einen aussuchen.


Was ich an Airi immer so unglaublich putzig finde, ist ihre Selbstverständlichkeit, wie sie Dinge macht. Also, zum Beispiel, wie sie sich immer auf mein Bett verzieht. Mit Schuhen. Sie lässt dann natürlich ihre Füße aus dem Bett hängen, aber trotzdem ist das schon irgendwie komisch.


Da heute endlich mal wieder, seit langem, gemeinsame Kochaction angesagt war, gingen wir etwas Gemüse einkaufen und kauften diesmal auch einen kleinen Kürbis, die Airi auf japanische Art zubereitete. Aber ich durfte ihn erst einmal für sie schlachten.


Zum Essen kam auch Maria mal wieder vorbei. Und so wie ich jeden Tag meinen Tee trinke, isst sie jeden Tag einen kleinen Kuchen, der vor der Uni verkauft wird. Da sie so sehr auf die Dinger steht, hat sie uns auch welche mitgebracht. Und weil wir alle so großen Hunger hatten und noch auf Molly warteten, aßen wir die eigentlich als Nachspeise gedachten Kuchen schon vorher. Wir hatten diesmal: Kürbisgemüse, Misosuppe, gedämpftes Hähnchen und Frühlingsrollen.


Molly brachte dann auch noch lecker lecker Kuchen mit. Also, danach war ich echt papp satt. Und als Molly und ich Airi zum Wohnheim begleiteten, ging es meinem Bauch echt nicht so gut. Ich hatte wirklich viel zu viel gegessen. Aber es war auch so lecker.


Fazit: Ich liebe Kochdonnerstage!

Mittwoch, 23. November 2011

Alltag vor der Semesterendprüfung

Heute regnete es mal wieder und da morgen die Semesterendprüfung ist, gibt's eigentlich nichts wirklich spannendes, was irgendwie fotografiert werden könnte. Denn es gab durchaus interessante Sachen heute. Denn unsere Lehrerin ist leider immer noch krank und wird uns auch morgen und übermorgen nicht sehen können. Das ist echt schade, weil das unsere letzte gemeinsame Woche ist und unsere Klasse wirklich sehr gerne mit unserer Lehrerin zusammen ist. Aber jetzt haben wir für die letzten drei Tage eine Vertretung. Die war gestern noch ganz in Ordnung, aber was sie heute brachte, war meiner Meinung nach völlig unangebracht. Aber erstmal noch was erfreuliches: Meine Lunchbox von heute. Da sieht man mal meine Süßkartoffelklöße, zwei Onigiris und ein bisschen Gurke. Sehr lecker. Und auch ziemlich einfach.



Aber nun noch einmal zum Unterricht. In der ersten Stunde überprüfte die Vertretungslehrerin erst einmal unsere Vokabeln. Das tat sie, indem sie uns jedem einzeln ein paar Worte gab, die wir auf Zettel schreiben sollten, die wir ihr später zurückgeben sollten. Komischerweise war es ziemlich egal, ob wir da was falsch machten oder nicht, denn, selbst wenn wir Fehler machten, wussten wir das nicht, da sie die Zettel später korrigiert und durcheinander zurück gab, also so, dass nicht jeder seine eigenen Zettel hatte. Und sie verlor auch keinen weiteren Worte darüber. Dann schrieben wir andere Worte wieder einzeln an die Tafel. Und dann meinte sie, sie erzählt und jetzt eine Geschichte aus den Nachrichten und wir machen dann später ein Rollenspiel daraus. Sie fing an zu erzählen und schon bald dämmerte mir, von welcher Nachricht sie sprach. Denn in China wurde ein Kind überfahren und sämtliche Zeugen gingen einfach daran vorbei, als wenn nichts gewesen wäre. Zu diesem schrecklichen Geschehen gibt es auch ein Video, um den Fahrer zu finden:


Dass sie uns so eine tragische Geschichte erzählt ist eine Sache, aber daraus ein Rollenspiel zu machen und uns Schüler einzuteilen in: Du bist der Papa des Kindes, du bist die Mama des Kindes usw. Geht wirklich zu weit. Als sie auf mich zeigte und mir die Rolle des ersten Fahrers geben wollte, sagte ich ihr, dass ich finde, dass wir eine andere Geschichte nehmen sollten, da ich mich überhaupt nicht wohl damit fühle und die Geschichte viel zu grausam ist, um sie als Rollenspiel nachzuspielen. Sie schien meinen Einwand etwas komisch zu finden, aber sah dann doch ein, dass ich das nicht machen wollte und merkte wohl auch, dass auch der Rest der Klasse das ziemlich unangemessen fand. Auf jeden Fall war der Chinesischunterricht heute noch nie so seltsam. Wir waren alle sehr ruhig, sagten kaum was und hatten dazu auch kaum die Möglichkeit, weil die Lehrerin unentwegt redete und wenn wir was sagten und das sprachlich falsch war, korrigierte sie uns auf der Stelle und ließ uns nicht einmal zu Ende reden. Möglicherweise ist es auch, dass wir uns schon zu sehr an unsere normale Lehrerin gewöhnt hatten, aber mit der Vertretung kommen wir wirklich nicht gut klar.

Fazit: Hoffentlich wird unsere Lehrerin wieder schnell gesund, damit wir wenigstens nächstes Wochenende zum gemeinsamen Weihnachts- und Geburtstagsabend einen schönen Semesterausklang feiern können

Dienstag, 22. November 2011

ein schöner Tag, wunderwunderschööööööön

Heute war wirklich ein toller Tag. Trotzdem habe ich nur ganz wenige Bilder gemacht. Und alle haben mit Essen zu tun. Mein Tag begann schon sehr gut, denn meine heutige Lunchbox kann ich als mein bisheriges Meisterwerk bezeichnen. Im großen Fach gab es kalte Reisnudeln mit Möhre, Gurke und Mais, im kleinen gedämpftes Ei mit Paprika und als Süßspeise bekam ich doch tatsächlich meine Tofu-Käsekuchen-Variation hinein. Und noch bevor ich bei bestem Wetter, Sonnenschein und angenehme 25°C, zum Unterricht schlenderte, suchte ich mal nach einem Frisbeeteam und wurde doch glatt fündig. Warum bin ich eigentlich nicht schon eher auf die Idee gekommen, einfach mal nach Ultimate Frisbee in Taipei zu googeln? Auf jeden Fall schrieb ich denen eine Email und bekam auch eine Antwort, dass ich herzlich willkommen bin, aber das nächste Training erst nächsten Sonntag stattfindet, da diesen Sonntag ein Turnier auf den Philippinen ist. Ich hab echt den ganzen Tag gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd.


Und auch als ich im Klassenzimmer ankam, musste ich das meinen Mitschülern erzählen. Hier der ungefähre Dialog:
Atli: Frisbee ist jetzt aber nicht gerade so männlich oder? (Schaut zu John) Also, nicht so männlich, wie zum Beispiel Rugby?
Ich: Ich bin ja auch eine Frau! Da steh ich nicht so auf Stapeln.
Atli: Ok. Ja. Aber ist Frisbee nicht trotzdem voll langweilig?
Ich: Wie stellst du es dir denn vor?
Atli: Naja, ne Scheibe hin und her werfen?

Da musste ich dann erstmal in voller Inbrunst erklären, dass Ultimate Frisbee eine ganze Menge Laufen beinhaltet und in keinster Weise annähernd so langweilig ist, wie sich zu zweit eine Scheibe zuzuwerfen. Allerdings amüsierten sie sich eher über meine empörte Ambitioniertheit.

Und dann war heute unsere Lehrerin krank. Sie meinte gestern schon, dass es ihr nicht so gut geht. Hoffentlich wird sie schnell wieder gesund. Unsere heutige Vertretung war zwar ganz nett, aber wenn man drei Monate täglich ein und dieselbe Lehrerin gewöhnt ist, kann so schnell kein passender Ersatz gefunden werden.

Weil das Wetter so schön war, beschlossen Tammy, Alex und ich nach dem Unterricht Eis essen zu gehen. Ich bestellte mir dann aber doch kein Eis, sondern Sago in Kokosmilch mit Tarobällchen.


Und zu Hause angekommen, machte ich erst einmal ein Nickerchen. Komischerweise sind meine Augen in letzter Zeit wieder sehr müde, sodass ich sie am liebsten ständig geschlossen lassen würde. Aber dann bekäme ich ja nichts mit. Auf jeden Fall döste ich ein bisschen und machte mir zum Abendbrot lecker lecker gedämpftes Hähnchen mit Gemüse und Reisnudeln. Mjam.


Fazit: Ich mag den Teeclub, weil ich da mit richtigen taiwanesischen Taiwanesen zu tun habe und mich mit denen auf Chinesisch unterhalten kann.