Samstag, 23. Juni 2012

Drachenbootfest

Das Drachenbootfest ist eines der traditionellen chinesischen Feste, von denen ich schon einiges gehört habe, jedoch noch nie die Chance hatte aus erster Hand zu sehen, wie es gefeiert wird. Im Grunde gibt es 3 Traditionen, die man am 5. Tag des 5. Monats des Mondkalenders pflegt. Die erste Tradition beinhaltet das Essen von Zongzi. Das sind in Bambusblätter gewickelte Klebreisbällchen, die mit Fleisch, Pilzen und ähnlichem gefüllt sind und gedämpft werden. Mit süßer Chilisoße schmecken sie noch besser. 


Da ich mich schon so auf das Drachenbootfest gefreut habe, fragte ich im Vorhinein einige Freunde, ob sie mit mir die Festivitäten anschauen wollen. Aber wahrscheinlich war die Frage: Willst du mit mir Drachenboot angucken gehen? die falsche Frage. Denn ich erhielt nur Absagen. Es war auch die Begründung dabei, dass kein Interesse bestünde. Naja. Dann gehe ich eben alleine. Und zwar zum Dajia Park.


Da gab es eine ganze Menge Zelte und Aktivitäten. Als ich gerade ankam, war das Pfllegen der zweiten Tradition zum Drachenbootfest im Gange. Das Eierstapeln. Davon gibt es zwei Varianten. Eine, wie sie auf dem Festplatz in der ganzen Familie als Team durchgeführt wurde, beinhaltet 15 rohe Eier, die zu einem Haufen gemacht werden müssen, der nicht auseinanderfällt. Hier ein Video, dass diese lustige Aktivität dokumentiert.


Ansonsten drehte sich auch viel um Wasser und Wassersport. Da aber der Fluss von den Drachenbooten besetzt war, konnte man die anderen Wassersportarten wie Rudern, Paddeln oder auch Surfen als Trockenübung absolvieren.


Und selbst die Teilnehmer am Drachenbootrennen fanden sich noch einmal zu einer Trockenübung zusammen.


Hier ist also die dritte und überhaupt wichtigste Tradition zum Drachenbootfest: Das Drachenbootrennen.


Es gab so viele teilnehmende Teams, dass entlang des Flusses eine ganz lange Tribüne für die einzelnen Teilnehmer bereit gestellt wurden. Und ich konnte bestimmt gute 5 Minuten die Tribüne entlanglaufen, ohne ans Ende zu kommen. Es gab alle möglichen Teams: Eingeborene, High Schools, Internationale Leute, gemischte.


Das Grand Hotel als Kulisse fand ich auch ziemlich schön anzusehen.


Pro Durchgang traten vier Teams gegeneinander an. Jedes Boot hatte seine eigene Bahn und welche Mannschaft zuerst die Boje am Ende der jeweiligen Bahn erreichte, hatte gewonnen.


Es gab wirklich eine ganze Menge Besucher.


Vielleicht war der große Andrang auch auf die unzähligen Essstände zurückzuführen. Oder andersherum.


Da ich selbst auch gerne die Eierstapeltradition versuchen wollte, erlaubte mir Molly ihr letztes verbliebenes Ei zum Spielen zu nehmen. Das Ziel ist es das rohe Ei hochkannt hinzustellen. Natürlich klappte das nicht, weil das Ei immer zur Seite rollte. Da musste ich die Fußbodenfuge zur Hilfe nehmen. Zunächst meinte Molly, dass das auch zählen würde, später bezichtigte sie mich allerdings des Schummelns.


Und am Abend traf ich mich mit meinen Klassenkameraden aus dem zweiten Semester, da Kana schon am Montag nach Hause fliegt. Zunächst hatten wir vor, in ein vietnamesisches Restaurant zu gehen. Das hatte aber zu. Dann wollten wir zum überteuerten Thailänder. Der war voll. Dann wollten wir zum Ninjarestaurant. Zu. Also ging es das einzige noch offene Restaurant in der kleinen Gasse.


Leider war das Essen für eine letzte Zusammenkunft zu schlecht. Entweder koche ich zu gut oder es war wirklich einfach nur mies. Trotzdem war es schön, Kana noch einmal verabschieden zu können. Sie hatte eigentlich vor im Sommer noch nach Deutschland zu fliegen, leider haben sich ihre Reisepläne aber geändert und sie wird wohl erst nächstes Jahr kommen können. Ich sagte zu ihr, dass sie, egal ob wir weiterhin Kontakt haben oder nicht, sich unbedingt bei mir melden soll, wenn sie nach Deutschland kommt. Ich hoffe, dass sie das macht.


Fazit: Ich bin froh, auch alleine die Festivitäten angeschaut zu haben. Aber mit Begleitung wäre es bestimmt noch schöner gewesen.

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