Montag, 16. Juli 2012

Cha Hui

Endlich ist es soweit, der grosse Tag der Teeveranstaltung ist da. Im Rahmen einer Veranstaltung des Keramikmuseums in Yingge richtet mein Teelehrer zusammen mit einer anderen Teelehrerin und deren Schülern eine zweieinhalbstündige Veranstaltung aus, wo ca. 40 Teilnehmer aus aller Welt die Möglichkeit haben die taiwanesische Teezeremonie zu sehen. Gegen früh um 10 trafen alle Helfer ein, um die Teehütte und alles drumherum auf Vordermann zu bringen.


Da ich die einzige in kurzen Hosen war, war meine Aufgabe auch ganz schnell klar: Den Teich mit Blumen dekorieren. Im Grunde war das bei den hohen Temperaturen sogar ziemlich angenehm. Wären da nicht die vielen Spinnen in der Ecke gewesen. Aber ich bugsierte die Blumen sehr geschickt in die Ecke, ohne mich selbst dahin bewegen zu müssen.


Hier eines der fertigen Cha Xi. Die Anrichtung des Teegeschirrs war für mich immer sehr interessant und deswegen machte ich fleissig Fotos, um mehr darüber lernen zu können.


Nach vielem Hin-und Herwuseln gab es dann Mittagessen. Ich habe schon lange nicht mehr so ein leckeres Bento gehabt. Wirklich! Da gab es sogar sauereingelegte Bittermelone! Ein bisschen wie saure Gurke. Also im entfernteren Sinne. Aber lecker.


Von allen Cha Xi gefiel mir dieser Raum mit zwei paralellen Cha Xi am besten. Ich fand einfach alles perfekt. Die Umgebung. Das Licht. Die Einfachheit.


Und dann kam die Zeit des Wartens. Alles vorbereitet. Aber die Gäste noch nicht da.


Das ist mit eines meiner Lieblingsfotos des Tages. Die Kleidung, die die Teeleute zur Teezeremonie tragen und im Hintergrund die Blumen.


Und dann fing es an zu regnen.


Das war schon irgendwie schön anzusehen und auch toll für die Natur, weil es schon eine ganze Weile keinen Regen mehr gab.


Noch ein Cha Xi. Hier fand ich den weissen Sand als Untergrund für den Gaiwan sehr schön.


Frau Wang war auch mit von der Partie. Ich weiss nicht, wie sie es macht, aber sie ist jedes Mal perfekt gestylt, nicht zu viel, nicht zu wenig, einfach und doch unheimlich elegant. Trotzdem wirkt das auf mich manchmal ein bisschen hart. Und sie kann manchmal auch ziemlich schroff rüber kommen, da sie ganz direkt sagt: Falsch! So nicht! Deswegen bin ich mir bei ihr manchmal ein bisschen unsicher. Aber ich glaube, im Grunde kann ich noch sehr viel von ihr lernen. Gerade wenn es um Gesten geht.


Wir haben so einiges aus dem Haus in den Garten geschafft. Zum Beispiel auf den Bambustisch, der sonst immer im Eingangsbereich steht. Ich fand, mit dem Bambus im Garten, sieht das Ganze so richtig asiatisch aus.


Und wie jedes Mal gab es auch die Trommel-Gong-Aktion. Als die Gäste eintrafen, durfte ich die Trommel schlagen.


Als Teesnack gab es Mochi. Und zwar so viel, dass ich nach der Veranstaltung noch eine ganze Menge mit nach Hause bekam.


In der Pause zwischen den Teezeremonien konnten die Gäste neben Mochi auch ein traditionelles Getränk, saure Pflaumensuppe, probieren. Es wurde als Saft angeboten. Früchtetee trifft es eher.


Und so sieht ein volles Haus aus. Die internationalen Gäste bekamen zwei unterschiedliche Tees zu trinken. Zuerst einen Wenshan Baozhong, dann einen Muzha Tieguanyin.


Nach einem anstrengenden aber wirklich sehr lehrreichen und schönen Tag, ging es noch mit allen Helfern gemeinsam Abendessen. Und nach dem Regen gab es eine schöne interessante Aussicht.


Fazit: Mein Teelehrer war sehr stolz auf meine Übersetzung von Chinesisch ins Englische.

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