Donnerstag, 12. Juli 2012

Ho Hai Yan Rock Festival

Es ist Sommer, wir fahren an den Strand nach Fulong und da muss man scih ja auch ein bisschen strandfeeling anmalen. Man möge sich jetzt fragen warum ich, die sich so gut wie nie die Nägel bepinselt, ausgerechnet blau UND rot brauchte. Ganz einfach: Mein Bikini ist neben Schwarz auch mit roten, blauen und orangen Farbklecksern bestückt. Molly hatte aber keinen orangen Nagellack. Deswegen nur rot und blau. Wäre sonst vielleicht auch ein bisschen zu bunt geworden.


Nach etwa einer Stunde oder ein bisschen mehr als eine Stunde, kamen wir in Fulong an. Kaum aus dem Bahnhof, war sofort klar, dass Fulong eine touristische Strandstadt ist. Aber da ich meine ganze Zeit in Taiwan noch nie so richtig richtig am Strand und auch im Wasser war, fand ich die ganzen Läden mit Flipflops und Sommerhüten ziemlich cool.


Nach unserer Ankunft, versuchten wir uns auch an einem Cache, allerdings vergeblich. Ich bin trotzdem glücklich, da tolle Musik bevorsteht und das Eintauchen in den Pazifik.


Strandorte definieren sich meiner Meinung nach auch durch die Leute dort und schon auf dem Weg zum Strand kamen uns eine Menge knapp bekleidete Leute entgegen. Taiwanesische Beachboys auch. Mit Winnie Pooh Fächer.


Fürs leibliche Wohl war auch gesorgt. Schwimmen kann hungrig machen. Und wer großen Hunger hat, kauft sich eben ein schönes großes gegrilltes Schwein.


Es geht los. Strand und Musik. Und was darf nicht fehlen? Das Handtuch. Nach unserer Festivalerfahrung in Kaohsiung, haben Sebastian und ich gelernt, dass Handtücher super praktisch sind. Sie schützen vor Sonne und sind gleichzeitig super Schweißfänger. Nur gab es keine kleinen praktischen Schweißfänger. Also kaufte ich mir ein schönes großes Strandhandtuch. In grün. Natürlich.


Und endlich sieht man den Strand. Wobei das nur der Vorstrand ist. Der eigentliche Strand befindet sich hinter einer Sandbanklandzunge.


Und diese Sandbanklandzunge erreicht man über eine schöne lange mit fliegenden Fischen ausgeschmückte Brücke. Wunderschön.


Am Ende der Brücke war dann auch schon eine Zeltkarawanne zu sehen. Das ist nicht etwa das Fetsival, nein, das sind einfach nur die Badelustigen und Sonnenängstlichen. Ich war trotzdem überrascht zu sehen, dass sich einige Taiwanesen doch sonnten.


Molly und ich suchten uns ein kleines schattiges Plätzchen und schon ging es los, ich wollte UNBEDINGT baden. Also, im Bikini ab in die Fluten. Aber das Wasser war so warm! Und es wurde irgendwie auch nicht tiefer. Und als ich so schaute, wo die Absperrung für den "Schwimmbereich" war, sah ich, dass da Leute bis zum Bauchnabel im Wasser standen. Irgendwie kam ich mir ein bisschen veräppelt vor. Also, war meine Lust zu baden leider wieder ziemlich schnell verflogen. Aber am Strand zu sitzen war auch nicht schlecht. Es gab ne Menge zu sehen. Zum Beispiel die Polizeipferde.



Immerhin habe ich mich perfekt auf ein Rockfestival am Strand vorbereitet. Salzwasserhaare moschen besser!


Und irgendwo am Horizont sieht man die Hauptbühne. Im Wasser stehen (!!!) die Leute. Was auch lustig war, ist der Fakt, dass es eine ganze Menge Leute gab, die mit Klamotten ins Wasser gingen. Also freiwillig. Vor allem die Frauen.


Egal wie das Wasser so war, der Strand war super, das Wetter auch und unsere Laune erst recht!


Nach einem Abendbrot an ein paar der unzähligen Fressstände, suchten wir uns erst einmal ein Plätzchen an der Bühne. Wir buddelten uns allerdings keine Liegekuhle.


Ich fand die ganze Athmosphäre vom Strand und der Sonne war wirklich super. Und auch das Liegen im Sand war schön. Aber wenn ich so um mich schaute dachte ich nur: Maulwürfe, überall Maulwürfe.


Die erste Band, die wir sahen, war die Band, die in Cape No. 7 mitspielt. Cape No. 7 war mein erster taiwanesischer Film hier in Taiwan und ich hatte mich damals sofort in ein Lied verliebt. Also fieberte ich bei jedem Lied mit und hoffte, dass es DAS Lied sein würde. Es kam am Ende. Aber es kam. Und somit kann die Band ihr Konzert als gut verbuchen. Denn für mich ist ein Konzert erst dann richtig toll, wenn ich mindestens ein Lied mitsingen, mitschreien, mittanzen oder mithüpfen kann.


Wir saßen aber nicht so lange. Bei Matzka ging es dann nach vorne. Denn Matzka ist für mich Bewegungsmucke. Da kann ich nicht sitzen. Da muss ich Tanzen. Komischerweise war ich eine der wenigen. Generell scheinen Taiwanesen bei Konzerten eher die Zuhörer als die Mitmacher zu sein.


Zum Abschluss mal ein paar Hörproben von den Bands, die wir gesehen haben:

酷愛樂團:
Pop, Rock

Das ist die Band aus Cape No. 7. Kommen rockig daher, machen aber doch ziemlich schnulzige Sachen. 



Suming
Amis Elektro-Pop

Vom Flair her fand ich Suming am Strand richtig toll. Er macht eine Mischung aus traditionellen Melodien und Texten des Stammes der Amis und Elektro. Solche Musik könnte ich mir auch richtig gut in Clubs vorstellen. Allerdings, bei meiner Suche bei Youtube, stieß ich irgendwie nicht auf so tanzbare Sachen, wie wir am Strand gehört hatten. Live ist er wirklich viel viel besser.


Matzka:
Reggae, Hip Hop, Funk, Rock

Eindeutig mein Favorit des Abends! Erster Eindruck: Bob Marleys taiwanesischer Zwilling. Zum Glück war es aber nicht nur Reggae, sondern eine tolle Mischung aus verschiedenen Musikstilen.


Monkey Pilot:
Rock
Gute zum Mithüpfen und Moschen, weil es wirklich klassischer Gitarrenrock ist. Aber die Texte, die Texte!!! Wo ist meine Gitarre? Ich brauch meine Gitarre? Mein Manager fragt mich, wo meine Gitarre ist. Also wirklich!



張震嶽:
Pop
Zu weich der Typ und seine Musik. Für mich zumindest. Das Publikum liebte ihn.


Fazit: ICH LIEBE STRANDFESTIVALS!

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