Montag, 22. August 2011

Tag eines Daheimgebliebenden

Es ging 4 Uhr in der Früh los. Es gab kein Zurückmehr. Für Sie ging es heute los. Für mich hieß es nur noch bye bye sagen. So standen wir auch auf dem Bahnhof. Wir schauten uns an und nur die Umgebung sorgte dafür das nicht mehr tränen rollten. Doch alles ging so schnell, dass man gar nicht mehr alles wahrnehmen konnte. Was ist gerade geschehen? Was heißt das jetzt nochmal? Ein Jahr? 5:50 war der Spuck einfach vorbei. Nicht mal 10 Minuten dauert es. Ich fuhr mit Ihren Eltern einfach davon, als ob nichts gewesen wäre. Man unterhielt sich hier rüber und darüber, aber ohne eine besondere Bemerkung. Es wurde versucht Schlaf nach zu holen, was auf Grund der Fahrweise etwas misslang. Aber verstanden wurde das Geschehene noch nicht.

Nach einem Tag nun bzw. 12 Stunden, der von Erlebnissen auf der Autobahn (5 Stunden Saune), fast einer Neuinstallation der Software auf Arbeit und Hitze in München, fange ich nun langsam an zu realisieren was passiert ist. Und somit kommt die Traurigkeit, wie der kühlende Regen, auf den alle gewartet haben. Meine Gefühle verstehen nun. 9500 km. Sie verstehen das schnelles Sehen schwierig wird. März. Sie verstehen, dass man warten muss auf einen Kuss der einem jede Sorge vergessen lässt. Nähe. Sie verstehen, dass ein Stück Heimat einfach weg geflogen ist.

All dies macht mich etwas traurig, doch gibt es auch ein Gefühl in mir, was mich positiv stimmt. Ein Gefühl, was mir zeigt, dass Sie ihre Chance bekommt, wie ich meine. Dass wir uns seit 6 Jahren zusammen durch das Leben boxen und wir jede Hürde bisher wunderbar genommen haben. Das Probleme uns zusammengeschweißt haben und wir immer bereit waren, gemeinsam Neues zu entdecken. Ein Gefühl was auch sagt, dass man auf keinen Brief heute mehr ewig warten muss. Dass man den geliebten Menschen 24h am Tag sofort sehen kann, wenn man mag. Dieses Gefühl stimmt mich positiv und gibt mir die Kraft weiter zu machen.

Wo ai ni.

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