Mittwoch, 9. November 2011

der unbekannte Nachtmarkt

Heute ging es wieder in einen anderen Frühstücksladen. Diesmal in meinen damals allerersten mit Molly. Dort bestellte ich dann sehr fließend und zur positiven Überraschung der anderen Gäste in Chinesisch drei Schüsseln heiße Sojamilch, eine Stange Youtiao, einen Taromantou, einen Bao zi, zwei kleine Bao zi und einen gebratenen Teigklumpen. 


Und so konnte ich dann das erste Mal so richtig taiwanesisch mein Youtiao in die Sojamilch tunken. Das ist super! Sollte ich im Wintersemester die Morgenklasse erwischen, würde mein tägliches Frühstück aus heißer Sojamilch, einer Stange Youtiao und einem Mantou bestehen.


Dann ging es wieder auf den Markt, wo heute irgendwie ganz andere Stände als gestern waren. Also, es war hundertprozentig die gleiche Gasse, aber die Stände waren ganz anders. Auf jeden Fall gabs da kleine süße Bällchen, die in Erdnusspulver oder Sesam gewälzt waren.


Und dann stand heute im Unterricht eine Geburtstagsfeier an, denn Huang Thai wurde heute 26. Zum Anlass des Tages hat Tammy eine total süße Torte für ihn gekauft.


Und aufgrund des Geburtstags war es natürlich mal wieder Zeit für ein Klassenfoto.


Nach dem Unterricht sagte ich zu meinen Eltern, dass ich meinen Tee brauchte und prompt wollten beide auch einen. Natürlich musste es Bubble Tea sein. Ich bin so stolz auf die beiden. Für Mama gab es also Mandelmilchtee mit Boba, für Papa den klassischen Bubble Tea und für mich Pu Erh mit Nata de Coco. Alle drei tranken wir unsere Drinks vor Ort und machten nebenbei noch einige Fotos, was die Bedienungen ziemlicher erheiterte.


Ursprünglich stand heute der Taipei 101 auf dem Plan, aber da das Wetter einfach keine gute Sicht bringen wollte, entschieden wir uns stattdessen für ein bisschen Shopping. Zuerst ging es in eine viel zu teure Mall, die aber bald irgendwie doof war. Dann sollte was typisch taiwanesisches her, am besten ein Nachtmarkt. Und da ich selbst nicht so genau wusste, wo der nächste Nachtmarkt so ist, wanderten wir erst einmal ein bisschen die große Straße entlang. Dann bekam ich die Eingebung, doch mit dem Bus nach Gongguan zu fahren, denn dort kannte ich mich wesentlich besser aus und weiß mit Sicherheit, wo man so in Ruhe auch günstig shoppen kann und wo es gute Stände zum Essen gibt. Also, suchten wir nach einer Bushaltestelle, was sich als relativ erfolglos herausstellte, da die Straße einfach viel zu viel befahren war. Also bogen wir irgendwo ab und fanden prompt eine Bushaltestelle mit diversen Bussen. Doch keiner fuhr auch nur annäherungsweise nach Gongguan. Allerdings hatten drei Busse eine Haltestelle mit dem Namen eines Nachtmarktes. Da steht Nachtmarkt, lasst uns mal da hin fahren. Ich war noch nie da.


Aber als wir dann ankamen, fanden wir den Nachtmarkt auch sehr schnell und suchten etwas zu essen. Unser eigentliches Abendbrot war aber so langweilig, dass keiner von uns auch nur ein Foto davon machte. Viel interessanter war dann doch unser Nachtisch. Das war eine Art Hefebrötchen, dass mit heißer Erdnusssoße und allerlei Toppings überkippt wurde. Su Bing nannte es die Verkäuferin.


Dann schlenderten wir gemütlich umher, was wirklich ganz toll war, da nur sehr wenige Menschen auf dem Nachtmarkt unterwegs waren. Allerdings muss dieser Nachtmarkt schon eine ziemlich große Touristenattraktion sein, da es überall englische Übersetzungen gab. Aber aufgrund des Wetters und der Gegebenheit, dass wir unter der Woche da waren, war einfach nicht viel los. Nach einiger Zeit hatten Mama dann Appetit auf Stinkendes Tofu. Also setzten wir Papa am Eisstand ab, damit er sich seine tägliche Portion Eis holen konnte, und gingen dem Geruch nach. Da kamen wir an und bestellten das Stinketofu. Aber irgendwie stank das jetzt nicht so sehr. Und auch geschmacklich war das jetzt nicht so krass, wie ich es in Erinnerung hatte. Zuhause erklärte mir Molly dann, dass es im Grunde gedämpftes und frittiertes Stinketofu gibt und das frittierte, welches wir heute hatten, die weniger stinkende Variante ist.


So sieht das dann auch. Stinketofu mit Soße und saurem Kohl.


Und auch wenn Papa irgendwie nie so richtig in die vielen Krimskramsläden wollte, fand er dort doch etwas, für ihn. Seinen Urlaubshut. Man sollte dazu wissen, dass hier vor allem Straßenkehrer, Müllleute und Gärtner solche Hüte tragen. Jetzt fehlt nur noch Mundschutz und die Handschuhe.


Fazit: Auch wenn wir jetzt immerhin den Namen des Nachtmarktes kennen, wissen wir immer noch nicht so richtig, wo wir eigentlich waren.

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