Montag, 14. November 2011

Nachtrag Samstag Touristenalltag

Am Morgen kauften wir dann Obst in einem Laden gleich neben unserem Hotel, wo wir schon am Abend zuvor einige Male vorbeigekommen waren. Und jedes Mal meinte Mama, dass sie unbedingt eine Cherimoya kaufen wollte. Also taten wir das. Wir kauften aber auch rote Bananen. Also, die waren nur außen rot und innen normal. Aber das besondere war, dass das die aus dem Chinesischunterricht in Deutschland berühmt berüchtigten Apfelbananen waren. Die schmeckten zwar nicht wirklich nach Apfel, waren aber immerhin nicht so süß wie normale Bananen.


Und dann ging es endlich zu dem See, wo wir aber längst nicht die einzigen waren. Neben uns gab es gefühlte tausend andere Leute, die alle rot gekleidet waren. Wahrscheinlich Pilger. Aber so sicher sind wir da nach wie vor nicht.


Auf der Fähre, die eigentlich eine kleine Yacht war, aßen wir dann die Cherimoya.


Und nach einer ganzen Woche Regen in Taipei zeigte sich der Sonne-Mond-See von seiner fotogensten Seite.


Also, wenn das nicht mal so richtige Katalogfotos sind?


Natürlich gab es auch einen Stein, auf dem nochmal extra drauf stand, wo wir nun waren. Nämlich am Sonne-Mond-See. Als wir das Foto machten hatten wir wirklich großes Glück, dass gerade kaum Leute da waren. Aber kaum waren wir fertig, kam eine ganze Fuhre und die mussten sich dann anstellen, um so ein Foto zu machen. Es gab dafür extra eine Absperrung.


Am nächsten Hafen sahen wir dann die Pilger wieder. Aber die waren schon fast fertig mit ihren Festivitäten.


Kaum angekommen, ging es auch schon wieder ans Essen. Hier gibt es Schweinefleischspieße, die jetzt nicht so der Hammer waren. Aber dazu aßen wir noch Hirsezhongzi. Zhongzi sind eingepackte gedämpfte Klebreisbällchen mit Füllung. Und hier gabs eben welche mit Hirse. Die waren sehr lecker.


Und Eis gab es auch wieder. Hier die drei Kugeln, die Mama wählte: Taro (lila), saure Mango (grün) und Mango (unten drunter; gelb). Ich liebe Taroeis. Oder Taro generell.


Und komischerweise begab sich Papa ständig auf die Suche nach einem Hut. So richtig habe ich noch nicht verstanden warum, aber er probiert hauptsächlich Cowboyhüte. Es gibt mittlerweile schon eine ganze Menge Papa-mit-Hut-Fotos aber gekauft hat er bisher nur seinen Müllmannhut.


So wie es bei uns in Deutschland Anhänger mit Namen drauf gibt, gibts die hier auch. Nur eben mit Zeichen. Und es sind eher Nachnamen als Vornamen, weil man die eher nach Häufigkeit kategorisieren kann. Da mein chinesischer Nachname allerdings kein richtiger Nachname in dem Sinne ist, werde ich den wahrscheinlich nicht finden. So wie ich Elisa auch nie finden kann.


Und der See. Das war das letzte Foto für meine Kamera an diesem Wochenende, da dich zwar das Ladekabel aber nicht den passenden Adapter mitgenommen hatte. Glücklicherweise hat mir Mama erlaubt, ihre Bilder zu nehmen.


Nach dem See ging es dann per Bus zum Bahnhof einer Schmalspurbahn. Auf dem Weg dorthin kamen wir an ganz vielen langen Palmen vorbei. Der Busfahrer erklärte uns, dass das alles Betelpalmen sind. Also, die Palmen, von denen die Betelnüsse kommen, die die Frauen in den kurzen Kleidern immer verkaufen.


Auch noch während der Busfahrt, holte uns der Busfahrer was zu essen. Oder besser gesagt, er ließ es bringen. Denn er hielt einfach nur an und brüllte zur anderen Straßenseite, dass wir von jedem Pfannkuchen einen probieren möchten. Dann musste die arme Frau die wirklich viel befahrene Straße überqueren. Aber wenn der Busfahrer sowas öfter macht, sorgt er bestimmt für guten Umsatz.


Das Dorf, wo der Schmalspurbahnhof war, war mindestens genauso touristisch wie der Sonne-Mond-See. Ich hätte im Traum nicht gedacht, dass man einen einfachen Schmalspurbahnhof in so einen Vergnügungspark verwandeln kann.


Da die eigentliche Schmalspurbahn nur von einem Gleis abfuhr, konnten die restlichen Gleise begangen werden. Und Menschen waren wirklich überall. Die Bahn an sich war dann jetzt auch nicht so das Nonplusultra, aber vielleicht kam es mir nur so vor, weil ich eine ganze Weile stehen musste und mich deshalb so wie in der MRT fühlte.


Die Landschaft war wirklich schön, aber  ich war so müde, dass meine Augen immer wieder zufielen.


An der Endstation von der Schmalspurbahn angekommen, mussten noch Tickets bis nach Xinying, Changyus Heimatstadt, gekauft werden. Und das klappte echt ganz gut.


Also, konnten wir nach einem wirklich voll gepackten Tag endlich Changyu und ihre Eltern treffen. Und da wir noch nicht Abendbrot gegessen hatten, holten wir das auf dem Nachtmarkt vorm Haus von Changyus Familie ausgiebig nach. Das war wirklich einer der coolsten Nachtmärkte bisher, weil wir die einzigen ausländischen Touristen waren.


Ich probierte auch einige süße Mützen, so wie die hier, aber letztendlich habe ich dann doch keine Schalhandschuhmütze gekauft, weil die nicht so richtig zu meiner roten Regenjacke passt. Aber ich werd mir definitiv diesen Winter eine Bommelmütze kaufen. Mit ganz großer Bommel.


Fazit: Endlich mal eine kleine Stadt ohne Touristen!

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