Sonntag, 11. Dezember 2011

Gemütlicher Sonntag

Ja, die wieder relativ kalte Nacht endete für mich gegen 10 Uhr. Und um noch einmal zu verdeutlichen, dass ich wirklich bei 15°C im Zimmer schlafen muss, hier die Temperaturanzeige der Klimaanlage. Nein, es gibt keine Heizung. Nein, ich werde auch nicht die Klimaanlage als Heizung benutzen. Das wäre eine ganz schöne Stromverschwendung. Wenn wir die Klimaanlage schon nicht im Sommer anmachen, warum dann im Winter?


Denn es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Und deswegen versuche ich meinen kälteindizierten Schlafproblemen mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln entgegen zu treten. Ok, die Mütze hatte ich noch nicht zum Schlafen an. Aber noch einen Pullover und meinen Schal.


Nachdem ich ein bisschen meine Hausaufgaben gemacht habe und klar war, dass ich mich zum Nachmittag mit Changyu in irgendeinem warmen Café treffe, ging ich erst einmal zum Markt. Ich liebe den Markt. Und auch, wenn die Lebensmittel ein bisschen teurer sind als im Supermarkt, bin ich doch der Meinung bessere Qualität zu erhalten. Unter anderem habe ich heute Vollkornteigfladen bekommen, die ich so zum Beispiel noch nie im Supermarkt gesehen habe. Und ich habe Molly und mir einen Kürbis gekauft.
Aber so richtig zum Mittagessen kam ich nicht mehr, sodass ich beim Treffen mit Changyu nach einer Weile wirklich sehr hungrig wurde und mir ein Sandwich im Café bestellte. Das war nicht irgendein Sandwich, nein, das war mein allererstes Sandwich in Taiwan. Glaube ich. Denn bisher habe ich mich immer davor gedrückt. Wegen dem süßen Brot und dem komischen amerikanischen Käse. Aber das hier war wirklich lecker. Und es war um Einiges größer, als ich erwartet hatte. Deswegen musste mir Changyu ein bisschen helfen, wobei ich für sie aber das Fleisch entfernte, da sie kein Fleisch essen darf.


Gegen 17 Uhr hatte mich Airi eingeladen, ihren Karaokeauftritt bei einem Wettbewerb vom Fachbereich Japanisch zu sehen. Aber da sie mit ihren japanischen Komilitonen nur Gäste sind, nahmen sie nicht wirklich am Wettbewerb teil und waren die letzten. Da die Taiwanesen, die an dem Wettbewerb teilnahmen, aber auf Japanisch sangen, da sie nämlich Japanischerstis waren, habe ich bis auf den chinesischen Untertitel auf der Leinwand nichts weiter verstanden. Und als Airi und ihre Freundinnen dann mittendrin aufstanden, um Essen zu gehen, weil sie eh erst in einer Stunde oder so dran sind, entschloss ich mich, doch nach Hause zu gehen. Im Grunde war auch nur der erste Auftritt besonders cool, weil das Mädchen ein schönes japanisches Kleid anhatte. Aber die anderen standen einfach in Jeans und T-Shirt da. Und es waren alles Liebeslieder.


Zuhause angekommen, versuchte ich mich an einer japanischen Süßigkeit, die ich auf einem Bentoblog gefunden habe. Es ist ein Gelee, das mit Agar-Agar gemacht wird. Ich probierte es mit Kürbis und Grüntee. Mein Kürbisgelee wurde ganz gut, das Grünteezeug schmeckt nicht wirklich gut.


Zum Abendbrot musste ich dann auch gleich meine neu gekauften Vollkornfladen ausprobieren und zauberte mir eine Art Wrap mit Mungbohnenkeimlingen, Gurke, Möhre und Reisnudeln.


Und wo ich einmal in der Küche stand, musste ich natürlich auch gleich die Bentos befüllen. Nachdem ich Molly heute morgen meine gestrigen Errungenschaften vorstellte, war sie auch ziemlich angetan und ließ sich dazu überreden, wenigstens ein ganz kleines Bento für sie zu machen. Bisher ist in beiden das Gleiche drin: Kürbisgelee, Reisnudeln mit Möhre (und für mich noch Gurke) und vegetarische Boulettchen, die ich schon vorgestern vorbereitet hatte. Da noch ein bisschen Platz in meiner Dose ist, werde ich wahrscheinlich morgen noch etwas Obst hinzutun.


Fazit: Die Bentomanie kann beginnen. Die Dosenfläschchen sind allerdings der letzte Mist.

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