Dienstag, 27. Dezember 2011

Ich liebe den Teeclub, ich liebe Maokong

Heute haben wir im Unterricht unser eigenes Restaurant erfinden dürfen. Und das durften wir dann auch malerisch vorstellen. Unsere Gruppe bestand aus Guina aus Japan, Yiren aus Mexiko und mir und wir erfanden das Lacha (scharfer Tee), wo alles Essen mit Tee und chili ist.


Wie seit knapp einer Woche ging ich nach dem Unterricht wieder 1h schwimmen und als ich gerade auf dem Weg nach Hause war, wurde ich von diesen zwei Studentinnen angesprochen, ob ich ihnen bei einer Umfrage für ein Forschungsprojekt helfen könne. Es waren Linguistikstudentinnen, also war es für mich eine Ehrensache zu helfen. Die ersten beiden taiwanesischen Linguistikstudentinnen, die ich hier getroffen habe!


Am Abend traf sich der Teeclub auf Maokong in einem Teerestaurant, wo mit Tee gekocht wird. Leider wurde mir die Information zum Treffzeitpunkt falsch übermittelt, sodass alle auf mich und die beiden, die noch auf mich gewartet hatten, eine halbe Stunde länger warten mussten. Denn es begann schon 18 Uhr, mir wurde aber gesagt, dass ich 18.30 Uhr an der Uni sein soll.


Nach dem Essen kam noch ein Teelehrer dazu, der wirklich ausgesprochen lustig war. Dieser Lehrer lud uns alle in sein Teehäuschen ein, welches wie eine Art Sommerhaus wirkte, nur eben zum Teetrinken. Ich bin der Meinung, dass es durchaus groß genug zum Wohnen wäre, aber gibt keinen wirklichen Wohnbereich, sondern nur diverse Plätze zum Teetrinken. Nur. Das hört sich ziemlich komisch an, wenn man die genauen Ausmaße seiner Teeliebe sieht. Auf jeden Fall musste vor dem Eintreten in sein Häuschen ein kleines Ritual veranstaltet werden. Einer bekam einen komischen Bambushut auf und durfte im Rhythmus zur Trommel vom Lehrer den Gong schlagen, während ein Anderer eine bunte Maske bewegte. Ich nehme an, dass das vielleicht zum Vertreiben von Dämonen gemacht wird. Oder auch einfach nur zum Spaß und zur Belustigung des Lehrers.


Hier sieht man mal den Lehrer (links), wie er uns einweist. Denn es gab drei veschiedene Orte, an denen wir stationsmäßig routierend Tee brühen und trinken können.


Hier fingen wir mit einem Tie Guan Yin im Gaiwan aufgebrüht an.


Die Einrichtung des Häuschens war wirklich einmalig. So viel Teegeschirr habe ich wirklich noch nie auf so engem Raum gesehen.


An der zweiten Station wurde 30 Jahre alter Baozhong Tee an einer Art Bambustheke zubereitet, wobei der Wasserkessel aus Metall war und der Teekessel einen Griff hatte. Auch sehr besonders war her der Becher, welcher zum Verteilen des Tees verwendet wird.


Weiter hinten im Haus war dann die dritte Station, wo es wieder einen Tie Guan Yin gab. Das war der größte Tisch von allen. Und hier fand ich die Stühle total cool, weil die aus alten Wagenrädern gemacht waren.


Im Grunde gab es zwei große Räume, die noch einmal in sich unterteilt waren in eine Hälfte mit Bambusparkett ausgelegten Bereich, der nur ohne Schuhe betreten wird und einen Steinfußbodenbereich, welcher normal mit Schuhen begehbar ist. Doch egal, wo, überall gab es alle möglichen Formen, Farben, Arten und Größen von Teekannen, Teebechern und sonstigem Teegeschirr.



Fazit: Maokong ist wirklich ein Teeparadies.



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