Donnerstag, 1. Dezember 2011

Nachtrag Mittwoch - Heiße Quelle zum Frühstück

Da wir den Abend zuvor schon gegen 20 Uhr im Bett waren (was soll man auch in einer dunklen Ortschaft sonst nach Einbruch des Abends machen?), begann der nächste Morgen schön früh gegen 8 mit wunderschönem Sonnenschein. Das hier ist unser Bungalow, in dem wir ein Zimmer zu zweit hatten. Aber der Bungalow an sich war nur ein kleiner Teil der Herberge, die ziemlich verwinkelt war und überall gab es Zimmer.


Das ist unser Raum. Und auch wenn er klein war, hat das doch durchaus gereicht.


Als wir uns dann aufmachten, etwas Essbares zu suchen, kamen wir an der Rezeption vorbei, wo stand, dass der Besitzer Tee trinken sei. Zumindest stand das so auf Englisch. Auf Chinesisch stand da einfach nur, dass Pause gemacht wird.


Etwas Essbares zum Frühstücken zu finden, stellte sich als erfolglos heraus. Denn die Restaurants hatten noch nicht geöffnet und selbst der Minikiosk, wo wir uns erhofften wenigstens ein paar Kekse zu bekommen, war auch noch zu. Zum Glück hatten Bea noch ein Brötchen, das wir uns dann teilten.


Mit also nur mäßig gefülltem Magen machten wir uns auf den Weg, die heiße Quelle zu finden. Und da uns gesagt wurde, immer der Straße zu folgen, taten wir genau das. Dabei kamen wir an einer Baustelle vorbei, die so aussah, als würde sie die Schäden vom letzten Steinschlag oder vom letzten Erdrutsch beseitigen. Aber so genau weiß das keiner.


Und so liefen wir und liefen wir, entfernt von jeglicher Zivilisation, den Highway entlang, bis wir irgendwann eine Hängebrücke sahen. Und insgeheim wollte ich einfach nur noch über die Hängebrücke laufen, egal, wohin sie führte. Wie sich aber rausstellte, führte sie genau zu der heißen Quelle und lag somit voll auf unserem Weg. Das war wirklich sehr zu unserer Freude!


Die letzten Stufen zur heißen Quelle waren besonders interessant. Zum Einen, weil man sich wirklich Bücken musste, um sich nicht zu stoßen, zum Anderen aufgrund der supersteilen Stufen und auch auufgrund der ständigen Tropfen von oben.


Die heiße Quelle bestand aus einem Becken und einer Art natürlicher Dusche. Dafür musste man die Leiter hinuntersteigen und konnte sich dann von oben warm abduschen. Gleich daneben war der kalte Bergfluss.


Und das war das eigentliche Becken. Da es eine Schwefelquelle war, roch es ein bisschen nach verfaulten Eiern. Dort wo das gelbe an der Wand ist, kam das Wasser heraus.


Und hier sieht man noch mal die Hängebrücke, über die wir gekommen sind. Es war wirklich eine wunderschöne Landschaft und so eine geniale kostenlose heiße Quelle habe ich bisher noch nie erlebt. Ja, gut, das war auch erst mein drittes Mal in Taiwan in einer heißen Quelle zu baden.


Nach einem Mittagessen in einem der wenigen Restaurants in Tianxiang machten wir uns dann auf einen kleinen Spaziergang nach Lüshui auf, wo es angeblich auch Möglichkeiten zum Einkaufen geben sollte. Unser Plan war demnach erst den kleinen Wanderweg zu absolvieren und auf dem Rückweg die Einkaufsmöglichkeit mitzunehmen.


Auf dem Weg nahmen wir auch eine kleine Höhle mit. Es hieß in der Beschreibung, dass man dafür eine Taschenlampe mitnehmen sollte. Da mein Handy eine integrierte Taschenlampe hat, nahm ich an, das würde reichen. Nein, tat es nicht. Aber 30m kann man auch im Dunkeln überleben.


Das Schöne an dem Weg war wirklich, dass er direkt am Berg entlang führte und man eine schöne Aussicht auf die Schlucht hatte.



Da wir aufgrund des starken Sonnenscheins eh unsere Regenschirme dabei hatten, stellte auch dieser kleine Wasserfall mitten im Weg kein Problem für uns dar.



Und immer wieder diese atemberaubende Landschaft!


Und immer wieder entdeckte man hier und da einen Wasserfall.


Als wir schon mit dem Weg fertig waren, sahen wir wieder einmal eine Hängebrücke und beschlossen dorthin zu gehen. Dort gab es auch wieder einen kleinen Pavillion.


Und am Eingang der Brücke gab es wieder genügend Warnhinweise. Unter anderem auch den, dass maximal 8 Leute gleichzeitig auf der Brücke sein sollten.


Und selbst wenn nicht so viele Leute auf einmal auf der Brücke waren, wackelte es doch ganz schön.


Kaum waren wir fertig, standen wir mal wieder vor dem Problem, wie wir am schnellsten und bequemsten nach Hause kommen könnten. Der Bus war natürlich schon längst wieder vorbei. Ein freies Taxi gab es auch nicht. Also liefen wir erst einmal zurück nach Lüshui, wo wir dann die Einkaufsmöglichkeit entdeckten. Es war lediglich ein Souvenirshop. Aber immerhin bekamen wir dort Eis. Als wir uns dann zu Fuß aufmachten, zurück nach Tianxiang zu laufen, kam doch noch ein Taxi und wir fragten, nach dem Preis. Der Fahrer aber meinte nur, wir sollen einsteigen. Also sagten wir ihm, wohin wir wollten. Und er fragte uns, ob wir Studenten seien und was wir in Taiwan machen. Und so redeten wir über dies und das. Als er uns dann am Tempel in Tianxiang heraus ließ, wollte er nicht einmal Geld dafür haben! Das war wirklich so nett von ihm.


Der Tempel war ein buddhistischer Tempel und hatte unter anderem auch eine weiße Guan Yin, welche als Beschützerin der Bauarbeiter gilt, die den Cross Central Highway bauten. Ich mag Guan Yin, sie sieht immer so edel und gutmütig aus.


Außerdem gab es auch noch einen Turm. Auf den stiegen wir aber nicht.


Das eigentliche Kernstück bildete die Haupthalle mit mehreren Buddhas.


Fazit: Wir sind von der wunderschönen Landschaft und von der Freundlichkeit der Menschen sehr tief beeindruckt.

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