Mittwoch, 28. Dezember 2011

Ich bin Teeschüler

Heute war ein rundum wundervoller Tag. Und der begann schon mit einem schönen bunten Bento aus gemischtem Reis und einer Gemüseblumenwiese aus Rettich, Möhre, Mu Erh und Grünzeug.


Der Unterricht war heute nicht besonders, aber wir haben heute mal wieder eine Prüfung geschrieben. Ich fand sehr süß, wie unsere Lehrerin das kleine kleine Prüfung genannt hat. Sehr süß. Außerdem habe ich es heute geschafft, doch noch in den Karaokekurs am Donnerstag zu wechseln. Das heißt, es gibt morgen keine Kalligraphie für mich, sondern noch mehr Musik zum Mitsingen.


Während des Unterrichts rief mich der Teelehrer von gestern Abend an und bot mir an, mich in Tee zu unterrichten. Das lass ich mir doch nicht entgehen und so sagte ich ihm zu und wir machten uns Abend um 8 Uhr aus. Außerdem lud er noch seine Teelehrerin, deren Tochter und deren Ehemann ein. Mein Teelehrer (Shifu) erklärte mir, dass er nur noch ganz selten Tee von seiner Teelehrerin (seiner Shifu) serviert bekommt und dass das heutige Treffen daher etwas Besonderes ist und dass ich mich wirklich sehr geehrt fühlen darf, von seiner Lehrerin zu lernen. Ich habe mich auch den ganzen Abend wirklich ausgesprochen geehrt gefühlt.


Zum Einen ist es toll, noch einmal in dieses grandiose Teehaus von meinem Lehrer zu dürfen und zum Anderen bin ich jetzt wirklich wirklich seine Schülerin. Er hat schon viele Ausländer unterrichtet und hat auch schon viele Schüler. Ich fühle mich wirklich sehr geehrt, jetzt auch von ihm zu lernen. Heute lernte ich, dass es sehr viele verschiedene Stile des Teebrühens gibt. Im Grunde war mir das schon mehr oder weniger klar, weil es ja schließlich unterschiedliche Gefäße gibt. Aber nicht nur die Art der Gefäße sondern auch deren Größe und Material sind entscheidend. Heute lernte ich den Stil der Shimu kennen, welche besonders gern mit einer winzigen Teekanne arbeitet.


Als Schüler muss ich natürlich fleißig lernen und deswegen gab mir mein Lehrer gleich Hausaufgaben auf. Ich darf jetzt bis Sonntag üben, drei verschiedene Tees vom Aussehen, vom Geruch und von der Farbe her zu unterscheiden. Damit ich üben kann, gab er mir sogar die kleine Teekanne und einen Riechbecher mit. Und dazu dann auch noch die drei verschiedenen Tees.


Kurz bevor ich zum Teetrinken ging, werkelte ich noch ein bisschen in der Küche und zauberte Mantous, die es morgen zum Frühstück und ins Bento gibt.


Fazit: Meinem Traum, mehr über Tee zu lernen, bin ich jetzt ein Stückchen näher.

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