Dienstag, 4. Oktober 2011

Götterspeise ist kein Jell-O

Ich merke an meinen heutigen Fotos, dass sich nach und nach der Alltag einschleicht und daher die Fotos von faszinierenden Dingen jenseits des Essens immer weniger werden. Und überhaupt, auch die Essensfotos nehmen an, da ich jetzt häufiger selbst koche und daher weiß, was ich esse. Aber was heute Morgen echt spektakulär war, war diese Riesenschnecke. Wobei ich immer noch nicht weiß, ob in diesem Riesenschneckenhaus wirklich jemand wohnt, oder ob das einfach nur dorthin gelegt wurde. Es war auf jeden Fall riiiiiiiiiiiiiiiesig. Mindestens 10 cm.


Und hier das versprochene Flussfoto, um mal die Ausmaße des Regens ein bisschen zufassen. Ich habe mich sogar schon so sehr an den Regen gewöhnt, dass ich mich heute morgen freute, dass es nur noch nieselte. Das war schon fast wie Sonnenschein. Aber jetzt regnet es wieder richtig.


Nach dem Unterricht ging ich zum Markt, wo ich schon meine Bekannte habe, bei der ich immer Gemüse einkaufe und diesmal  nahm ich mal das, was sie mir so anbot. Darunter war auch ein Beutel Okraschoten. Und nachdem ich letztens den Geschmackstest gemacht hatte und sie für kleine Zucchinis befunden hatte, wollte ich heute mal mein Glück mit ihnen versuchen. In einem Tribut an die Zucchini bereitete ich den Okras ein schönes Bad in Tomatensoße. Das war wirklich nicht schlecht. Ich wusste nur nicht so recht, wie lange die Dinger nun eigentlich kochen müssen. Aber so im Nachhinein lag ich nicht so falsch. Es schmeckte wirklich gut. Dennoch beschleicht mich irgendwie das Gefühl, dass mir die Marktfrau immer die teuren Sachen andrehen will. Denn heute bezahlte ich schon $160 für mein Gemüse. Und ich überlege die ganze Zeit, was so teuer gewesen sein könnte. Denn mein größtes Problem ist, dass ich nicht genau weiß, welches Gemüse zur Zeit in Saison ist.


Und dann eilte ich zum Teeclub, wo alle an einem Tisch saßen und irgendwie Hausaufgaben machten. Das Mädchen nebenmir machte eine Präsentation über Kreisausschnitte, eine andere tippte pausenlos auf ihrem Handy, eine Andere schrieb irgendwas, eine las ein Buch und mittendrin wurde Tee gebrüht und zum Trinken verteilt. Und selbst, als wir ein Spiel spielten, machten alle das, was sie vorher schon gemacht hatten. Dieses Multitasking ist echt beeindruckend. Das Spiel, dass wir spielten, wurde eingeführt mit den Worten: Es ist ganz einfach, ihr braucht nur sprechen. Ahahaha. Mir wäre ein Spiel mit Pantomime lieber gewesen. Das Spiel hieß "Weil...deswegen..." und funktionierte so, dass jeder den Satz des Vorgängers nehmen musste und eine Konsequenz hinzufügen musste. Z.B.: Weil ich müde bin, deswegen ging ich ins Bett. Weil ich ins Bett ging, verpasste ich einen Anruf. Weil ich den Anruf verpasste, wusste  ich nicht, dass morgen der Unterricht ausfällt. Weil ich nicht wusste, dass morgen der Unterricht ausfällt, ging ich am nächsten Morgen zur Uni..... usw.
Das ging dann die Reihe rum. Auf Chinesisch. Zum Glück gab es einen in der Runde, der als Englischstudent das wichtigste übersetzte. Und so konnten Alex und ich auch mal ab und zu unseren Senf dazu geben.

Nach dem Teetrinken kam ich gegen 21.30 Uhr zu Hause an und war hungrig. Außerdem schenkt mir die Gemüsefrau immer, wirklich bei jedem Einkauf, Ingwer und Frühlingszwiebeln. Mittlerweile habe ich die Frühlingszwiebeln schon klein geschnitten und tiefgefroren, weil es immer mehr wurden. Und heute kamen wieder welche dazu. Da überlegte ich mir, meinen Hunger effektiv mit der Vernichtung der Frühlingzwiebeln zu verbingen und heraus kamen Teigklumpen, die ich einmal dämpfte und einmal briet. Gebraten schmeckts besser.

Und dann brachte mir Molly lecker Matchakuchen mit. Als Dankeschön, dass ich ihr Frühstück gemacht habe. Das ist so süß von ihr.


Fazit: Ich muss etwas mehr erkunden, damit ich wieder mehr zu erzählen habe.

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