Samstag, 8. Oktober 2011

Keelung ohne Regenschirm

Heute ging es wieder auf einen kleinen Ausflug außerhalb von Taipei, nämlich in die Hafenstadt Keelung. Und da kam ich eigentlich nur hin, weil Ai Ri so nett war mich auf ihren Trip mit Silvia und Hiro einzuladen. Nachdem wir uns 11.30 Uhr an der Uni getroffen hatten, ging es erstmal zum Mittagessen in ein Nudelrestaurant. Da ich gerade erst gefrühstückt hatte, hatte ich keinen Hunger weiter, aber da ich bei jedem eine Nudel kosten durfte, kann ich sagen, dass das wirklich bisher die besten kalten Nudeln waren, die ich in Taiwan gegessen habe.


Da der Bus nach Keelung nur jede volle Stunde fährt und wir noch eine halbe Stunde Zeit hatten, gingen wir in die Touristinformation am Zoo und dort sackte ich erstmal ganz viele Broschüren zu Taipei und Umgebung ein, sodass ich einfach mal schauen kann, was ich noch alles so mit meinen Freunden unternehmen kann.


Als wir nach etwa einer Stunde Fahrt in Keelung ankamen, regnete es. Und mein erster Satz nach dem Aussteigen war: Es riecht nach Fisch. Aber das war eigentlich gar nicht negativ gemeint. Im Gegenteil, als totale Landratte find ich Hafenstädte immer voll spannend und freu mich die ganze Zeit auf das ganze Getier aus dem Meer.


Da wir bereits im Bus die Gelegenheit hatten, ein bisschen zu überlegen, was wir alles sehen wollten, machten wir uns gleich zu unserem gemeinsamen Highlight auf: Eine Tempelhöhle. Also, eine Höhle mit ganz vielen Buddhastatuen. Es war wirklich ziemlich cool und wir waren die einzigen Touristen dort.


Nachdem wir erst ein bisschen enttäuscht waren, dass nach ein bisschen Höhle schon das Ende erreicht war, entdeckten wir kurz vor dem Ausgang noch einen superengen Gang. Und eine Frau, die dort für den Höhlentempel zuständig zu sein schien, ermunterte uns dort noch lang zu gehen. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.


Am Ende des superschmalen Ganges gab es eine Art kleinen Raum mit ganz vielen eingeritzten Zeichen an den Steinwänden. Dort gab es auch wieder einen kleinen Altar. Echt total cool. Wir waren alle voll begeistert von unserer ersten Wahl.


Von der Höhle gingen ein paar Stufen auf einen kleinen Berg. Und eigentlich hatten wir vor, von dort zu einem Fort zu laufen. Aber es stellte sich bald raus, dass es bei dem Regen wahrscheinlich nicht die beste Idee sein würde. Außerderm war auch nicht wirklich klar, wie weit dieses Fort nun weg war, weil irgendwie keine der Karten und Broschüren einen Maßstab hatte. Also, gingen wir erstmal einfach nach oben. Und da sah ich mein erstes "Vorsicht, Schlangen"-Schild. Die Schlange dazu sah ich nicht.


Keine 10 Minuten später kamen wir an einem Tempel an, wo eine ganze Menge los war. So richtig wusste keiner von uns warum, aber es waren wirklich so viele Leute dort. Es wurden Knaller gezündet und auch Papiergeld (kein echtes) in diesem Ofen verbrannt.


Ich fand die Laternen fantastisch. Und da auf jeder Laterne irgendwas anderes stand, kam es mir fast so vor, als ob das Namen seien. Oder einfach unterschiedliche Wünsche.


Und von dort aus hatte man auch eine tolle Aussicht auf einen echt riesigen Hafen.


Dann entschieden wir uns wieder zurück ins Zentrum zu fahren, um noch ein bisschen zu erkunden. Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel entdeckte ich diese Freiheitsstatue.


Auf dem Weg kamen wir an einem kleinen Stand vorbei, wo Süßkartoffeln, Erdnüsse und eben diese lustigen Nüsse, die so ähnlich wie heiße Maronie schmecken, verkauft wurden. Ich finde, Silvia präsentiert sie wirklich sehr passend.


Und da ist unser zweites Ziel. Ich habe keine Ahnung, was es genau war und wie es hieß. Ich glaube, ursprünglich wollten wir zu einer sehr großen Buddhastatue und eben einem Fort, aber plötzlich wurde der Regen ganz stark. Da flüchteten wir unter einen Pavillion. Irgendwie glaube ich, dass Pavillione generell die Wohnhäuser der Mücken sind, denn keine fünf Minuten und wir waren alle zerbissen von den Biestern. Also entschlossen wir uns einfach ein bisschen in der Stadt schlendern zu gehen und was leckeres auf dem sehr bekannten Nachtmarkt der Stadt zu suchen.


Der Nachtmarkt war wirklich sehr cool. Es gab so viele unzählige Stände und jeder bot irgendwas anderes zu essen an. Generell empfiehlt es sich auf Nachtmärkten etwas zu kaufen und es dann gemeinsam zu teilen. Zu viert ist das also perfekt. Wir fingen mit Sushi an, wo jedes STück $10 Dollar kostete, also ca. 25 Cent.



Nicht weit vom Sushistand gab es schon unzählige Stände mit Meeregetier. Riesenkrabben und richtig dicke Tintenfischarme neben megagroßen Shrimps. Wir entschieden und für ein paar Krustentiere und Schnecken, die wir dann später in einem Restaurant aßen.


In Taiwan ist es wohl kein Problem Essen in ein Restaurant mitzubringen. Aber wir bestellten trotzdem noch etwas, damit es nicht ganz so unhöflich ist.


Und dann ging es wieder auf den Nachtmarkt zurück, wo es soweit ich sehen konnte wirklich fast nur Essen gab. Also, meiner Meinung war das wirklich ein sehr guter Nachtmark.


Und da ich schon seit drei Tagen so einen Appetit auf Dou Hua habe, aber immer zu vollgegessen war, um noch einen Becher davon reinzubekommen, war das heute eine feste Vornahme. Und es gab warmes Dou Hua mit Ingwersoße, Erdnüssen und Tapiokaperlen.


Fazit: Es war wirklich ein wundervoller Tag mit wundervollen Leuten. Wir hatten so viel Spaß zusammen. Aber ich muss Keelung noch mal bei besserem Wetter sehen.

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