Montag, 10. Oktober 2011

Wandern und Feuerwerk

Schon seit einigen Tagen kribbelte es mir regelrecht in den Fingern, den Weg von der Uni nach Maokong zu finden. Und jetzt, wo ich eine Karte mit den Wanderwegen der Region hatte, konnte mich eigentlich nichts mehr aufhalten. Ursprünglich hatte ich vor zusammen mit Ai Ri den Berg zu erklimmen, aber da sie neben dem Chinesischunterricht noch 6 weitere Fächer hat, hat sie eine ganze Menge Hausaufgaben zu erledigen. Also, machte ich mich allein auf den Weg. Noch vor dem Beginn des eigentlichen Weges sah ich diese Bananenpalme.


Und so sieht es also hinter der Uni aus. Ersteinmal kamen sehr sehr viel sehr steile Treppenstufen. Das sollte mein Einstieg in meine 3,5h-Rundwanderung sein.


Nach einiger Zeit kam ich an einen Tempel, von dem aus man ein wundervolles Panorama von Taipei sehen konnte.


Sehr beeindruckend fand ich auch den Altar. Aber ich blieb nicht lange beim Tempel, sondern machte mich schnell weiter auf meinen Weg.


Der Weg führte mich an einigen Gärten und Feldern vorbei, wobei dieser Garten der mit Abstand sortierteste war. Jedes Beet ist hier mit einem Schildchen versehen, sodass man weiß, was wo wächst.


Außerdem sah ich einige Pflanzen, die das für mich immer noch exotische Obst liefern. Zum Einen sah ich Bananen, dann aber auch Maracuja, und hier sieht man, wie eine Drachenfrucht wächst. Ehrlich gesagt, hatte ich noch nie daran gedacht, dass es eine Kaktusfrucht ist.


Aber die Pflanze, die auf den Bergen um Maokong überall zu finden ist, ist nunmal Tee.


Auf meiner Tour verlief ich mich ein bisschen. Aber ein Pärchen im mittleren Alter war so nett, mir zu helfen und so gingen wir zusammen. Auf unserem Weg wurden wir Zeugen eines spektakulären Kurvenkomandos diesen Gefährts.


Und das ist der Mann von dem Pärchen, dass mich begleitet hat. Als ich fragte, wann die Teeernte statt findet, erklärte er mir, dass vier Mal im Jahr das Ernten möglich ist und es dabei wichtig ist, möglichst junge Triebe zu nehmen. Meistens nimmt man wohl drei Blätter. Und dann erklärte er mir die Prozedur, wie Tee gemacht wird.


Mein eigentliches Ziel war auf dem Berg aber, einen Geocache zu finden. Jenen, den ich mit Molly einmal begonnen hatte, aber aufgrund des zu kleinen Weges in zu dichtem Dickicht abgebrochen hatte. Ich erzählte auch meinen zwei neuen Begleitern vom Geocaching und die Frau ermutigte mich, noch mal umzudrehen und den kleinen Weg zu nehmen, um den Cache zu suchen. Denn eigentlich hatte ich mich schon damit abgefunden, noch ein drittes Mal suchen zu gehen, da erstens der Pfeil voll auf den Berg zeigt, den man nur über einen sehr schmalen Pfad erreichen kann und zweitens die Batterie des GPS schon seit einiger Zeit sehr schwach war. Doch sie wollte unbedingt wissen, wie so ein Schatz aussieht, also gingen wir einen ganz kleinen Pfad in den Wald hinein. Unterwegs waren die beiden so freundlich, mir von hochgefährlichen Waldbienen zu erzählen, nach deren Stiche man ins Krankenhaus muss. Und auch von den vielen Schlangen, die es im Wald gibt. Und sie erzählten mir auch, dass die vielen riesigen gelb-schwarzen Spinnen giftig seien. Na toll. Als dann der Weg so steil und matschig wurde, dass die beiden mit ihren Stadtspazierschuhen wirklich nicht mehr weiter konnten, verabschiedeten wir uns und ich machte mich allein auf den restlichen Weg. Und plötzlich hatte ich solche Angst, vor den oben beschriebenen Tieren. So alleine. Also, beeilte ich mich schleunigst den Gipfel zu erreichen und hechtete regelrecht den Berg hoch. Da der Aufstieg aber doch recht steil war, musste ich ab und zu auch mal das Seil zur Hilfe nehmen.


Oben angekommen, traf ich auf einen weiteren Wanderer, den ich darum bat ein Gipfelfoto zu machen. Sieht doch ganz ordentlich geschafft aus.


Und nachdem ich dann auch den Rest des Pfades bis zur schon bekannten Kreuzung regelrecht sprintete, kam ich an den Ort, wo ich mit Molly bereits gewesen war. Gut zu wissen, dass der Cache nur 20m von uns entfernt gewesen war. Aber das ärgert mich nicht weiter, denn immerhin habe ich diesen Cache gefunden. Wirklich. Ich kann es immer noch kaum glauben. Aber nie wieder werde ich allein so kleine Pfade durch den gefährlichen Dschungel gehen.


Am Abend traf ich mich dann mit Ai Ri, Maria und Ewa, um uns das spekatkuläre Feuerwerk anlässlich des 100-jährigen Geburtstag Taiwans anzusehen. Sogar die Busse stimmten uns schon ein wenig ein.


Es waren wirklich sooooo viele Menschen dort. Und kaum hatte das Feuerwerk begonnen, zückten alle ihre Kameras. Son iPad geht aber auch. Das ist bestimmt schon der dritte Typ, den ich hier in Taiwan mit nem iPad fotografieren sehe. Mal ehrlich, ist das wirklich handlicher als ne Kamera?


Ich mag Feuerwerke eigentlich nur sehen, nicht hören. Die sind mir immer zu laut. Auch dieses war sehr laut. Aber was die da alles aufgefahren haben, war wirklich unglaublich.


Fazit: Ich bin total geschafft und fall jetzt nur noch ins Bett und schlafe. Gute Nacht

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