Freitag, 23. September 2011

Glücksfreitag

Heute morgen hatte Molly an ihrer Tür ihren Stundenplan befestigt. So, wie wir es schon in Erfurt hatten. Also nahm ich mir ein Blatt Papier und malte auch meinen Stundenplan auf. Da ich keinen Klebestreifen hatte, legte ich den Stundenplan auf den Tisch. Und als ich nach Hause kam, hatte Molly meinen Stundenplan angeklebt. Mein Plan hat funktioniert. Ich habe eine tolle Mitbewohnerin.


Gestern Abend habe ich es geschafft, mich für immer in Taiwan zu verewigen. Eigentlich habe ich schon immer Tapsen oder sogar Fußabdrücke im Beton bewundert. Aber gestern schaffte ich es selbst, mich in frischem Beton zu verewigen. Es war keine Absicht, ganz im Gegenteil. Ich eilte nur zur Bushaltestelle, um Lukas abzuholen. Und gestern war da wirklich keine Absperrung. Heute morgen war die Absperrung wahrscheinlich da, weil die Bauarbeiter doch tatsächlich schon meine Spuren verwischen wollten. Aber man sieht es immer noch. Hah!


Wenn ich zum Unterricht gehe, muss ich über eine Brücke. Und jeden Morgen sehe ich einige Vögel. Da Bea sehr vogelverrückt ist, muss ich jedes Mal an sie denken und habe deswegen heute mal ein Foto von den Vögeln gemacht. Sie könnte jetzt bestimmt sagen, was das genau ist. Für mich ist es einfach ein weißer Vogel, ein bisschen kleiner als ein Storch, aber auch kein Kranich.


Das ist mein Klassenkamerad aus der Dominikanischen Republik. Als ich im Lehrgebäude ankam, war er gerade am Essen und erklärte mir, dass er zwei Mal das gleiche Essen gekauft hatte. Nicht etwa, weil er zwei Portionen zum Frühstück braucht, sondern weil er als Vegetarier wohl nicht so viel Auswahl hat, sodass er schon gleich das Abendessen gekauft hatte. Unten im Bild sieht man mein Mittag, selbstgemachtes Dan Bing.


Und da ist er, der Brief. Mit Geld. Nachdem ich täglich in den Briefkasten schaue und sich da irgendwie immer mehr komische Sachen ansammelten, die ich nicht verstehe, habe ich heute mal alles mit nach oben genommen und Molly gezeigt. Jedes Mal zeigte ich ihr einen Brief und fragte, was das sei. Bei zwei Schriftstücken meinte sie, man müsse was von der Post abholen. Also, ging sie zur Post und erwartete ein Paket. Sie kam aber mit einem Brief zurück, der endlich das lang ersehnte Geld aus dem Fotoautomaten enthielt.


Dann traf ich mich heute mit Hilary zum Abendessen. Sie hatte mir vor einigen Tagen eine Email geschrieben und mich gefragt, ob ich Lust hätte, sie als meine Sprachpartnerin zu nehmen. Nachdem ich mir einige ziemlich coole Videos von ihrem Youtubechannel angesehen hatte, fand ich, dass sie ziemlich interessant ist. Und das ist sie wirklich. Sehr lustig und ziemlich cool. Wir waren beim Koreaner und hatten eine Menge Spaß. Der Teller unten im Bild ist übrigens meine und soll wohl die kleine Portion sein. Ich will glaub ich gar nicht wissen, was die große Portion wäre.


Und dann machte mich eine klitzekleine Kleinigkeit unendlich glücklich. Da es zur Zeit wirklich kalt ist (23°C) war ich schon ein bisschen traurig, dass ich nun nicht mehr so leckere Desserts wie Bao Bing (geschreddertes Eis) oder Dou Hua (Sojapudding) essen kann, da die ja immer kalt sind und mit Eis sind. Aber heute wurde ich an meinem Lieblingsdouhualaden gefragt, ob ich warmes Dou Hua haben möchte! Ja! Genial! Es gibt warmes Dou Hua! Genial! Und da kommt dann noch warme Sojamilch und eine Art Ingwersoße drüber! Ich liebe warmes Dou Hua!


Mit unserem Dou Hua gingen Hilary und ich zum Sportplatz, wo wir eigentlich vor hatten genüßlich unser Dessert zu essen, während andere sich Runde für Runde um den Platz schleppen. Aber wir durften etwas viel viel lustigeres beobachten. Es gab nämlich ein Football Spiel. Noch nie habe ich vorher so richtig American Taiwanese Football gesehen. Und ich glaube, dass es wirklich eine sehr seltsame Sportart ist. Denn zum Einen ist der Ball komisch. Zum Anderen ist die Spielweise sehr komisch. Kaum hat einer den Ball stürzen sich alle anderen auf ihn. Ja, klar, das wusste ich schon irgendwie vorher, aber wenn man das so live sieht ist das echt tausendmal lustiger! Und wie die sich so gegenseitig umtackeln ist schon ziemlich lustig. Man muss sich das so vorstellen: Einer fängt den Ball und fängt an zu sprinten. Dann steht da plötzlich Einer vom anderen Team umarmt den mit dem Ball und wirft ihn einfach zu Boden.


Nach dem lustigen Anhäufen musste Hilary nach Hause. Und gerade, als ich am Überlegen war, etwas Geld auf mein Handy zu laden, um mal Maria und Bea anzurufen, saßen genau die beiden am Tor! Also setzte ich mich zu ihnen und wir sprachen über dies und das. Danach gingen Maria und ich zu mir, da sie heute ein Erholungsschlaf in meinem Bett braucht.

Zuhause angekommen, war Molly schon voll beim Mädelsabendvorbereiten. Mit Nutella!


Das ist wirklich so ein richtiger Mädchenabend. Viele ungesunde leckere Sachen, viele Gespräche und Gin mit Sprite. Da ich aber gerade hier meinen Blog schreibe, trinken die anderen Gin mit Sprite ohne mich und unterhalten sich über Männer. Auf Chinesisch.


Fazit: Im Unterricht bin ich freitags immer sehr müde, aber nach dem Unterricht war wirklich ein super Tag.

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