Mittwoch, 14. September 2011

Wir erklären den Frühstücksläden die Unabhängigkeit

Heute sah es schon den ganzen Tag nach Regen aus. Aber erst jetzt Abend gießt es so richtig. Generell war heute ein nicht soooo spannender Tag, aber auch kein unheimlich langweiliger. Es war einfach ein normaler Tag. Nur mit der Besonderheit, dass ich eine Finanzspritze aus Deutschland erhielt. Schon praktisch, dass Deutschland immer hilft. Vielen Dank.


Auf dem Campus findet heute und auch noch morgen eine Messe mit allen Studentenclubs statt. Das sind echt viele. Aber ich habe mir 4 rausgesucht, die ich unbedingt mal versuchen wollte. Ganz oben auf meiner Liste stand natürlich der Teeclub. Den konnte ich vormittags nicht finden. Also bin ich nach dem Unterricht noch einmal auf die Messe gegangen und da fand ich zwar den Stand. Aber die Leute vom Teeclub waren schon weg. Deswegen werde ich morgen noch mal einen Versuch starten. Als Zweites stand das Taiwanesische Puppentheater auf dem Plan. Wie sich im Endeffekt rausstellte, nimmt dieser Club gar nicht an der Messe teil. Schade. Aber ich hab nen Flyer von dem Club für Taiwanesische Oper bekommen. Vielleicht schau ich mir das mal an. Dann fand ich den Brettspieleclub, aber das war jetzt nicht so spektakulär, weil die im Grunde einfach nur deutsche Brettspiele hatten. Also, Carcassonne kann ich auch Zuhause spielen. Deswegen werde ich diesem Club wahrscheinlich nicht beitreten. Den Kochclub konnte ich noch nicht finden, finde ich jetzt aber auch nicht so schlimm. Dann kauf ich mir eben ein paar Kochbücher oder nehm ein paar gute Rezepte aus dem Internet. Als ich mit Alex zusammen so über die Messe lief, entschieden wir uns kurz vor Ende spontan noch dem Pfeil und Bogen Club beizutreten. Ich habe gefragt, ob das nen Problem ist, wenn wir komplette Anfänger sind und die meinten, dass das völlig in Ordnung wäre. Also, Pfeil und Bogen klingt doch schon ziemlich spannend, oder? Vor allem waren das so voll edle lange schlanke Bögen. Da bin ich ja mal gespannt.


Um 11 hatte ich dann einen Termin mit Mollys Professor, der mir den Praktikumsplatz gibt. Ich war ja echt heilfroh, dass ich irgendwie doch noch sein Büro fand. Denn da gibt es einfach tausend Türen, die alle gleich aussehen. Ich habe aber glücklicherweise sogar gleich den richtigen Stock gefunden und konnte aufgrund der Namensschildchen dann doch an der richtigen Tür klopfen. Am nächsten Dienstag stellt er mich den Erstis vor und dann besprechen wir, wann ich jede Woche Fragen beantworten kann.
Gestern hatte das Internationale Büro eine Mail rumgeschickt, wo man sich als Tutor für Sprachgruppen anmelden konnte und dafür sogar Geld bekommen kann. Aber Herr Yao, Mollys Professor, riet mir erst einmal davon ab, da ich wohl im ersten Semester genug Beschäftigung haben würde. Recht hat er, wenn ich mir so meine Pläne anschaue.


Auf dem Rückweg nach Hause durfte ich dann diesen schönen Regenbogen begutachten.


Und nach einigem Ausruhen, ging ich dann zusammen mit Molly Abendbrot essen. Es gab Zhou! Ich liebe Zhou! Und dazu gab es kalten Tie Guan Yin. Perfekt.


Nach dem gemeinsamen Essen gingen wir gemeinsam die essentiellen Sachen zum Kochen einkaufen. Und da fiel uns diese Riesenauswahl an Mehl auf: Kuchemehl, Brotmehl, normales Mehl, Maisstärke, Tapiokastärke, Klebreismehl [...] Und so unterschiedlich diese Sachen eigentlich sind, also Stärke und Mehl, so heißen sie im Chinesischen doch alle 粉 (fen) = Pulver.


Und hier unser Basiseinkauf im Überblick: Sojasauce, schwarzer Essig, Olivenöl, Eier, Danbingteig, Mantou, Zucker, Salz, Sojamilch. Da wir jetzt Danbingteig, Eier UND auch kleingehacktes Schweinefleisch 肉鬆 haben, werden wir uns morgen unser Frühstück selber machen. Und dazu gibt es Sojamilch! Wie im Frühstücksladen nur billiger. Und vielleicht ein bisschen besser, wer weiß. Ich freu mich jetzt schon auf das Frühstück.


Fazit: Jetzt beginnt eine neue Zeit in Taiwan: Elisa wird bald kochen. Yay. Auf jeden Fall morgen früh. Wer weiß, vielleicht auch morgen Abend?

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