Montag, 19. September 2011

Nachtrag von Samstag

Die Nacht verbrachte ich zusammen mit Louise in einem Zimmer. In dem Zimmer waren außer zwei Matratzen und einem Schrank eigentlich auch nichts weiter. Und die Matratzen waren mit Bambus belegt. Das sieht auf den ersten Blick viel schlimmer aus, als es ist. Es schläft sich wirklich nicht schlecht, auch wenn der Bambus lustige Muster auf dem Bein hinterlässt.


Zum Frühstück gingen wir alle zusammen (Louise, ihre Eltern, ihr Freund, und ich) in ein Frühstücksladen, der sehr beliebt ist. Dort waren wirklich sehr viele Leute. Aber es war auch sehr lecker. Es gab Bao Zi und Sojamilch für mich. Ich finde Louises Eltern wirklich sehr süß.


Und das ist Louises Freund, der in seine warme Sojamilch ein Youtiao tunkt. Das habe ich bisher noch nicht probiert, wird aber spätestens im Winter passieren.


Und Louise und ich. Hinter uns war eine kleine Familie mit einem Kind so vielleicht um die 6 Jahre. Als ich mit Louise Deutsch redete, fragte das Mädchen hinter uns ihre Eltern: Was hat sie gesagt? Ich hab das nicht verstanden.


Nach dem Frühstück machten wir uns auf, die Affen zu suchen. Denn ich hatte im Reiseführer gelesen, dass es in Kaohsiung sehr viele Makaken geben soll, die sogar Touristen angreifen, ihnen das Essen wegnehmen und manchmal sogar auch die Kamera klauen. Na, wenn sich das mal nicht spannend anhört. Und auch wenn Louise ihren Eltern erzählte, dass ich unbedingt die Affen sehen möchte, sagten die jedes Mal, dass das sehr gefährlich sein würde. Am Ende fuhren wir aber doch auf einen Berg, wo es Affen geben sollte.


Und wir waren nur ein paar Meter gelaufen, da gab es schon die ersten Warnhinweise, dass man ja nicht die Affen füttern soll.


Bis wir dann aber mal welche sehen sollten, vergingen noch ein paar Meter. Und als wir auf dem Berg ankamen, hörten wir es auch zunächst einmal nur rascheln. Doch so nach und nach kamen immer mehr Affen aus dem Dickicht. Und so gefährlich, wie immer gesagt wurde, wirkten die gar nicht. Ich habe wirklich so viele Affenbilder gemacht, sodass ich hier nur einige wenige Highlights präsentieren kann. Eines meiner Lieblingsbilder ist dieser gemütliche Geselle hier.


Auch wenn wir nicht direkt überfallen wurden, hatte ich dennoch Respekt vor den kleinen Tierchen und traute mich nicht ganz mit ihnen auf Tuchfühlung zu gehen. Schließlich sind es nach wie vor wilde Tiere, so süß sie auch waren.


Nach dem Affenspektakel ging es schon wieder ans Essen. Denn auf die Frage: Hast du schon wieder Hunger? Hatte ich mit "ein bisschen" geantwortet. Also, gab es einen "Snack". Zhong Zi, Klebreis, der in Blättern gedäpmft wurde. Darüber wurde dann Erdnusssoße und etwas Erdnusspulver gegeben. Sehr lecker. Und die Dinger haben so richtig satt gemacht. Von wegen Snack.


Danach wurde mir der Ai He (Liebesfluss) gezeigt, der natürlich auch einen Liebespier und so hatte. Sehr süß die beiden, oder?


Dann verabschiedeten wir uns zunächst von Louises Eltern und fuhren zu dritt mit der Fähre auf eine kleine Insel.


Von der Fähre hatte man echt eine schöne Sicht auf Kaohsiung.


Die Insel an sich war zwar sehr touristisch aber auch sehr süß. Es gab viele Straßen mit einer Menge Läden. Und dann fuhr ein Auto mit diesen Verkleidungen vorbei. Ich hatte diese Figuren schon einmal in einem Film gesehen, aber so richtig verstanden habe ich ihre Bedeutung noch nicht.


Auf der Insel gab es einen kleinen Leuchtturm, zu dem wir liefen. Von dort konnte man eine sehr schöne Aussicht genießen.


Zu meinem Erstaunen war der Leuchtturm erstens nur weiß und nicht rot weiß gestreift und zweitens ganz schön klein.


Auf dem Rückweg stellte mir Louise ein Getränk vor, dass beim Öffnen eine Glasmurmel frei gibt. Man muss, um die Flasche zu öffnen, eine kleine Glasmurmel in das Getränk drücken und wenn man dann die Limo ausgetrunken hat, kann man den Schraubverschluss abnehmen und die Murmel zum Spielen haben.


Und dann sahen wir taiwanesische Oper. Leider sangen die Darsteller nicht, da es wahrscheinlich nur Laienschauspieler waren und das Singen wirklich eine hohe Kunst ist.


Und was isst man auf einer kleinen Insel, die fast im Meer liegt? Natürlich Meereszeug. Und dazu gehört nun einmal auch gegrillter Tintenfisch. Ich liebe gegrillten Tintenfisch.


Danach ging es an meinen ersten taiwanesischen Strand, wo wir ausgiebig im Sand spielten, schrieben und malten.


Der Strand ist hier nicht weiß, sondern schwarz. Und der Sand ist wirklich hartnäckig und klebt auch noch nach einigen Stunden schön an der Haut.

Eigentlich hatten wir vor, den Sonnenuntergang abzuwarten, aber wir gingen dann doch schon etwas früher.


Als wir dann vom Hafen in die Stadt zum gemeinsamen Abendessen mit Louises Eltern mit der Ubahn fuhren, zeigte uns Louise einen sehr schönen Lichthof einer Ubahnstation.


Zum Abendessen ging es in ein kantonesisches Restaurant, dass wirklich alle meine Lieblingssachen, die ich so aus Foshan kannte, auf der Speisekarte hatte. Unter anderem auch Chang Fen.


Zuhause angekommen, war ich eigentlich schon komplett fertig. Aber Louise hatte einen vollen Plan. Und auf dem Plan stand unter anderem auch die gemeinsame Gesichtsmaske. Ich durfte eine geschlagene Viertelstunde nicht reden oder lachen. Gar nicht so einfach.


Und als Dessert gab es zu einem indischen Film, den wir ausgeliehen hatten, noch Mangoeis mit Mango.


Fazit: Es ist erstaunlich wie viel man doch an einem einzigen Tag erleben kann. Ich habe wirklich unendlich viele Fotos gemacht

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